Lokalsport Medaillenflut für TSV-Athleten bei Deutscher Meisterschaft

Leverkusen · Das Team der 20 Leverkusener Paralympen räumten in Berlin richtig ab. Mehr als zwei Dutzend Mal standen sie auf dem Siegerpodest.

Für die Paralympen des TSV Bayer Leverkusen hat sich die Reise nach Berlin gelohnt. Bei den Deutschen Meisterschaften hatten fast alle Teilnehmer Grund zum Jubeln, fast 30 Medaillen nahmen die Sportler nach drei Wettkampftagen in der Bundeshauptstadt mit nach Hause. Jörg Frischmann, Geschäftsführer der TSV-Behindertensportabteilung, zog nach der Rückkehr ein positives Fazit: "Ich bin mit dem Abschneiden unserer Athleten sehr zufrieden, zumal es sehr viele organisatorische Defizite gab, die sicher nicht leistungsfördernd waren. Ich hoffe, dass wir am Wochenende beim Integrativen Sportfest einige Topresultate erleben werden."

Am ersten Tag stellte Frank Tinnemeier mit 13,22 Meter im Kugelstoßen der Oberschenkelamputierten gleich mal eine neue Saisonbestleistung auf. Sieger wurde jedoch erwartungsgemäß Aled Davies (Wales). Pech hatte Birgit Kober: Aufgrund einer Regeländerung zu Beginn des Jahres wurden alle ihrer sechs Würfe für ungültig erklärt, so dass sie nicht in die Wertung kam. Über 100 Meter zeigten die Bayer-Athleten David Behre (12,02 Sekunden), Markus Rehm (11,76 Sekunden) und Felix Streng (11,42) bei kühler Witterung und leichtem Gegenwind ansprechende Leistungen. Frederic Heinze (13,18 Sekunden), Irmgard Bensusan (13,52 Sekunden), Vanessa Low (16,46 Sekunden) und Parwarner Scharifi (18,45 Sekunden) qualifizierten sich ebenfalls für die Endläufe ihrer Startklassen. In der Seniorenklasse gewann Rainer Guhl Gold im Kugelstoßen (9,11 Meter), im Diskuswerfen sicherte sich der Oldie mit 20,09 Meter Silber.

Der zweite Tag hätte für die Bayer-Mannschaft nicht besser beginnen können. Markus Rehm sicherte sich im Weitsprung (7,88 Meter) den Titel und verfehlte bei keineswegs guten Bedingungen den Weltrekord um nur sieben Zentimeter. Felix Streng, der sich in Berlin auf die Sprintwettbewerbe konzentrierte, stieg nach 5,80 Meter aus dem Wettbewerb aus und belegte damit den dritten Rang. Frederich Heinze sorgte wenig später für den zweiten Titel im Weitsprung (4,88 Meter).

Birgit Kober zog ihren Lehren aus dem Vortag und sicherte sich im Kugelstoßen mit 6,98 Meter den Titel vor ihren Mitstreiterinnen aus der Nationalmannschaft. Über 100 Meter musste sich Felix Streng dann dem Favoriten Arnu Fourie geschlagen geben. Mit 11,44 Sekunden bestätigte er aber seine derzeit gute Verfassung. Jeweils zweite Plätze holten Irmgard Bensusan und Vanessa Low. Letztere stellte mit 15,96 Sekunden einen neuen Deutschen Rekord auf. TSV-Newcomerin Irmgard Bensusan lieferte sich in ihrem Lauf ein spannendes Duell mit der niederländischen Ausnahmeathletin Marlou van Rhijn und musste sich am Ende mit acht Hundertsteln Rückstand geschlagen geben. Stark präsentierten sich die Bayer-Athleten auch über 400 Meter: David Behre sicherte sich den Titel in der offenen Klasse (51,73 Sekunden), Irmgard Bensusan verbesserte in der Klasse der Unterschenkelamputierten den Deutschen Rekord auf 1:04,98 Minuten und wurde Dritte.

Das mit Spannung erwartete Duell zwischen Irmgard Bensusan und Paralympics-Star Marlou van Rhijn über 200 Meter am dritten Tag fiel aus, da die Niederländerin nicht antrat. Die Leverkusenerin rannte also gegen die Uhr, stellte aber trotzdem einen neuen Deutschen Rekord (27,39 Sekunden) auf.

Im Duell zwischen Felix Streng und Arnur Fourie lag der TSV-Sprinter zurück, zündete auf der Zielgeraden den Turbo, blieb aber dennoch drei Hundertstel nach dem Südafrikaner ins Ziel. Der gewann in 22,98 Sekunden. Für Streng war es die erste Saisonniederlage auf seiner Paradestrecke.

(doe)
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