Leverkusen OBV - eine Gemeinschaft bis heute

Leverkusen · Einige ehemalige Kicker des Opladener Ballspielvereins (OBV) treffen sich auch seit dessen Auflösung im Jahr 2009 immer noch regelmäßig. 90 Ehemalige stehen noch auf der Liste, zum jüngsten Treffen sind immerhin 47 gekommen.

Kaum sitzen die drei Herren zusammen, geht es los. Eine Mischung aus hitziger Debatte und leicht verklärter Erinnerung gibt es dann. Um den "Opladener Ballspielverein" (OBV) geht es, "ihren" OBV. Bereits Anfang der 1980er Jahre fusionierte der OBV mit der Fortuna aus Opladen, übrig blieb nur noch die immerhin bis 2009 aktive Traditionsmannschaft.

"Und trotzdem treffen wir uns noch jedes Jahr, wir alten OBVler", sagt Wilfried Laufenberg (80), nicht ganz ohne Stolz. Laufenberg gehört mit Hubert Kahls (75) und Günter Zimmermann (76) zu den Organisatoren der Treffen. Thema dabei immer: der Ballspielverein Opladen.

Im Januar 2001 gab es das erste Treffen. Fünf ehemalige OBV-Kicker, darunter Wilfried Laufenberg und Günter Zimmermann, saßen in der Quettinger Gaffelstube und beschlossen: Man müsse sich noch einmal treffen. Die alten Zeiten wieder aufleben lassen. Sehen, was aus den anderen geworden ist. "Das war damals ein günstiger Zeitpunkt, der OBV wurde ja gerade 100 Jahre alt", erzählt Laufenberg. Fünfmal setzten sich die Initiatoren daraufhin zusammen und telefonierten sich von Mitglied zu Mitglied des ehemaligen Vereins. Auch eine schriftliche Einladung gab es , selbst einige Trainer von damals wurden ausfindig gemacht. "112 Leute standen dann auf der Einladungsliste, davon kamen immerhin über 70", sagt Günther Zimmermann. "Dass die Resonanz so groß werden würde, damit hatten wir ja gar nicht gerechnet."

Die Verbindung zwischen den zahlreichen Gästen: Sie alle hatten beim OBV Fußball gespielt. "Natürlich kannten sich da einige nicht. Wie denn auch, wenn der eine in den 1950ern spielte und ein anderer in den 70ern", sagt Laufenberg. Doch sie alle einte die Ex-Mitgliedschaft beim OBV. Ursprünglich im Fünfjahresrhythmus geplant, wurde der Zeitraum zwischen den Treffen schnell kürzer. "Wir werden ja auch nicht jünger", sagt Hubert Kahls. Auf den Mitgliederlisten der Treffen werden die "verstorben"-Zusätze hinter den Namen immer mehr. Auch die Initiatoren betraf das, unter anderem Hubert Kahls kümmert sich deswegen mittlerweile mit um die Organisation des Treffens.

Denn die ist weiterhin aufwendig. Rund 90 Namen stehen bis heute auf der Liste, die arbeitsteilig abtelefoniert werden müssen. Bei der letzten Versammlung kamen immer noch 47 ehemalige OBV-Spieler. "Das ist nicht schlecht", findet Wilfried Laufenberg. Die Gemeinschaft sei eben eingeschworen. "Man hat ja schon damals nach dem Spiel zusammen ein Bier getrunken oder Ausflüge mit der Familie gemacht", sagt Zimmermann.

Und dann sind sie wieder da, die Anekdoten und Erinnerungen von damals. Zum Beispiel die Geschichte, als Wilfried Laufenberg sich als erster Spieler einen Fön zulegte und nach dem Spiel die Haare so trocknete.

"Am Anfang haben sie noch gelacht, aber nach einem halben Jahr hatte jeder so ein Ding", verrät Laufenberg und kann sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen.

(jim)
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