Leverkusen Neue Architektur öffnet sich Besuchern

Leverkusen · Sechs Bauwerke und einen Landschaftsgarten in Leverkusen können Interessenten zum Tag der Architektur am 29. und 30. Juni besuchen. Auch der Wasserturm in der Neuen Bahnstadt, eine Gartenskulptur und Ökohäuser sind dabei.

 Architektin Katharina Hellmann in ihrem Haus mit dem Modell des Passivhauses, das sie selbst entworfen hat und in dem sie mit ihrer Familie wohnt.

Architektin Katharina Hellmann in ihrem Haus mit dem Modell des Passivhauses, das sie selbst entworfen hat und in dem sie mit ihrer Familie wohnt.

Foto: Uwe Miserius

Vom Landschaftsgarten bis zum Wohnturm reicht die Palette der Besichtigungsstätten, die sich zum Tag der Architektur am 29. und 30. Juni in Leverkusen den Besuchern öffnen. Insgesamt sieben Objekte vor Ort reihen sich in den Gesamtkatalog von insgesamt 437 neuen Bauwerken ein, die am letzten Juni-Wochenende in ganz Nordrhein-Westfalen präsentiert werden. Informationen für Häuslebauer stehen dabei im Vordergrund.

 Die Holzskulptur von Take Bijlsma steht in einem Landschaftsgarten am Dornblick.

Die Holzskulptur von Take Bijlsma steht in einem Landschaftsgarten am Dornblick.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Wie ein "Aquarium", so sagt es Architektin und Hausbesitzerin Katharina Hellmann selbst, präsentiert sich ihr Passivhaus am Höfer Weg. Sehr viel Glas eröffnet den Blick in das weite, angrenzende Landschaftsschutzgebiet. "Und deshalb haben wir auch keine Gardinen", verrät Katharina Hellmann. Die selbstständige Architektin und ihr Mann haben das Haus für den eigenen Bedarf gebaut: "Wir brauchten für unsere drei Kinder mehr Platz", sagt die Mutter von siebenjährigen Zwillingen und einem vierjährigen Kind. Mit diesem ökologischen Haus wolle sie im übrigen nach sechs Jahren Mutterschutz "ihre Visitenkarte abgeben", um wieder voll in den Beruf einzusteigen. Sie beteiligt sich zum ersten Mal am Tag der Architektur. Für ein ökologisch gebautes Passivhaus muss man laut Hellmann etwa zehn bis 15 Prozent mehr investieren als in sonstige Bauten. Diese Mehrkosten amortisierten sich aber in zehn bis 15 Jahren, informiert die Architektin.

Einer der wenigen Gärten bei den Architekturtagen 2013 ist der Hausgarten Spillner, den Landschaftsarchitektin Yvonne Göckemeyer gestaltet hat. Holz, Stein und natürlich Pflanzen treten in diesem Garten in Wechselwirkung. Im Zentrum dieser Gartenanlage steht eine farbig bemalte Holzskulptur des Bildhauers Take Bijlsma, eines niederländischen Bildhauers mit Atelier in Wermelskirchen und einem Wirkungskreis weit über die Region hinaus. Bijlsma hat einen verrotteten Baum in diesem Garten zunächst an seiner Wachstumsstelle zu einer Skulptur verarbeitet. Später wurde diese Baumskulptur dann allerdings in einen anderen Gartenteil umgesetzt. Das alte Gehölz hat der Künstler dann bemalt.

Yvonne Göckemeyer aus Leichlingen beteiligt sich schon seit mehr als 15 Jahren regelmäßig an den alljährlichen Präsentationen der Architektenkammer NRW, zu der auch die Landschaftsarchitekten zählen. Der Rücklauf an Aufträgen sei unterschiedlich, beobachtet sie.

Neben der Eigenwerbung für ihre Mitglieder sieht die Architektenkammer NRW einen Schwerpunkt dieser Tage in der Verbraucherinformation über technische und optische Möglichkeiten des Bauens. In Leverkusen werden auch die modernisierten, denkmalgeschützten Bauten am Bahnhof Opladen wie das "neue Magazin" und der Wasserturm in der Bahnstadt zur Besichtigung geöffnet. Zudem sind Interessenten willkommen in einem Einfamilienhaus mit Landschaftsrandbebauung, zur Betrachtung einer besonderen Fassadengestaltung, und in einer ehemaligen Bauhaus-Villa, die besonders ansprechend umgebaut worden ist.

(RP/ac)
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