Leverkusen Motiv für Schüsse in Bäckerei bleibt vorerst unklar

Leverkusen · Warum der 62-Jährige am Pfingstsonntag 2014 vor der Bäckerei Merzenich in Wiesdorf auf einen türkischen Landsmann geschossen hat, bleibt weiterhin ungeklärt. Am Mittwoch sagten die Opfer vor Gericht aus.

Dabei haben die beiden Opfer in der Bäckerei nur einen Kaffee trinken wollen, berichtete einer der zwei, der als Zeuge geladen war. Man habe zwar den 62-Jährigen bemerkt, aber man habe keinerlei Hinweise gemacht, erst recht nicht gedroht oder mit ihm gesprochen. Der Zeuge wird selbst noch als Angeklagter vor Gericht stehen.

Schließlich trug auch noch die psychiatrische Gutachterin ihre Erkenntnisse vor, und zwar von einem Angeklagten, der als Analphabet und Unterstützer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in der Türkei kein einfaches Leben hatte. Mit 16 Jahren wurde er verheiratet, er hat zwölf Kinder. Seine Frau soll von der türkischen Polizei getötet worden sein. Der 62-Jährige, der nach Aussage der Gutachterin stark "vorgealtert" und schwer herzkrank ist, habe aus Sicherheitsgründen die Türkei verlassen und bis auf zwei Aushilfstätigkeiten keinen festen Beruf erlernt. In Deutschland habe er nur von Transferleistungen des Staates gelebt.

Der Prozess wird im Januar fortgesetzt.

(sg-)
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