Leverkusen Konjunktur: Es geht in Leverkusen wieder voran

Leverkusen · "Gute Zahlen, gute Stimmungslage" – Eva Babatz' Fazit zum Thema Konjunktur in Leverkusen und Rhein-Berg gestern war positiv. "Nach drei Krisenjahren geht es wieder voran", sagte die Leiterin der Zweigstelle Leverkusen/Rhein-Berg der Industrie- und Handelskammer Köln (IHK).

"Gute Zahlen, gute Stimmungslage" — Eva Babatz' Fazit zum Thema Konjunktur in Leverkusen und Rhein-Berg gestern war positiv. "Nach drei Krisenjahren geht es wieder voran", sagte die Leiterin der Zweigstelle Leverkusen/Rhein-Berg der Industrie- und Handelskammer Köln (IHK).

650 Betriebe und Unternehmen aus der Region haben der IHK den Fragebogen zum Thema Konjunktur zurückgeschickt, 140 davon aus Leverkusen und dem Rhein-Berg-Kreis. 39,6 Prozent der Betriebe sind demnach mit der Geschäftslage zufrieden. Babatz: "Die Auftragsbücher sind voll." Auch hinsichtlich der kommenden Monate seien die Unternehmen wieder optimistischer.

Die Staatsschuldenkrise sei zwar auch im Frühjahr 2012 keineswegs überwunden, dennoch habe sich bei vielen Unternehmen der Eindruck durchgesetzt, dass die Lage insgesamt stabiler geworden sei. Konjunktur-Risiko Nummer Eins für 61,9 Prozent der Leverkusener und rheinisch-bergischen Unternehmen seien die Energie- und Rohstoffkosten. "Sie werden immer mehr zum zentralen, exorbitant ansteigenden Kostenfaktor", erläuterte Babatz. 33 Prozent der befragten Unternehmen sähen auch die Arbeitskosten als Risikofaktor.

Furcht vor Fachkräftemangel

Die Investitionsdynamik sei dabei völlig intakt — 27,9 Prozent der Unternehmen gaben an, ihre Investitionen am Standort ausweiten zu wollen, 25 Prozent wollen neue Mitarbeiter einstellen. Abgelehnte Finanzierungen seien gar nicht mehr angegeben worden, 20 Prozent der befragten Firmen finanzieren ihre Investitionen sogar aus eigenen Mitteln. Ein großes Problem sei die Furcht der Firmen vor Fachkräftemangel. Wobei es nicht darum gehe, dass man keine Kräfte finde — die seien aber nicht so geeignet, wie die Betriebe sich ihre Mitarbeiter vorstellten, sagte Babatz. Besonders im Dienstleistungssektor gaben 40 Prozent der Unternehmen an, den Mangel zu fürchten.

Attraktiv für kluge Köpfe

Wie die RP bereits berichtete, setzen zahlreiche Betriebe daher bereits auf Knigge-Kurse für ihre Azubis. Die IHK setzt außerdem auf eine duale Ausbildung, also eine parallele Ausbildung in Betrieb und Berufsschule. Babatz: "Wir müssen vermeiden, dass die jungen Leute nach der Schule Leerlauf haben. Zur Überwindung der demografischen Herausforderung wird es noch stärker darauf ankommen, die Region für kluge Köpfe noch attraktiver zu machen."

Ein Thema liege der IHK gerade in Leverkusen nach wie vor sehr am Herzen: Die Akzeptanz für Gewerbegebiete-Bedarfe. "Wir brauchen eine Wertschöpfungskampagne", sagte Babatz. "Wir müssen der Wirtschaft komfortable Rahmenbedingungen schaffen und dafür sorgen, dass die Bevölkerung da auch mehr Verständnis aufbringt."

(RP/rl)
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