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Leverkusen Lanxess macht Schule

Leverkusen · Zwischen der Rede von Konzernchef Axel Heitmann zur Lage des Unternehmens und der Fragerunde fügte sich bei der Aktionärsversammlung der Punkt Grundschulvisite ein. Die GGS im Steinfeld bekam ein Experiemtier-Set.

 Rolf Stomberg und Axel Heitmann (r.) übergaben Rektorin Ina Hoffmann und Schülern das Experimentier-Set.

Rolf Stomberg und Axel Heitmann (r.) übergaben Rektorin Ina Hoffmann und Schülern das Experimentier-Set.

Foto: Lanxess

Eine kleine Ewigkeit lang hat Axel Heitmann gestern Mittag in der Kölner Lanxess-Arena süffisant lächelnd geschwiegen. Eine Kunstpause zwischen der Wiederholung einer Frage aus dem Aktionärskreis und seiner Antwort darauf. Die Frage hieß: Hat Lanxess Interesse daran, Bayers Kunststoffsparte Material Science zu kaufen? Darüber gebe es immer wieder Gerüchte, sagte Aktionärsvertreter Karsten Heyse.

Heitmann lächelte genüsslich, dann wiegelte er in Manager-Manier ab: "Es ist Teil unserer Strategie, nach lohnenden Akquisitionen Ausschau zu halten. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Spekulationen über unser Akquise-Portfolio nicht kommentieren." Ähnlich hatte vor zwei Wochen auch Marijn Dekkers reagiert, als auf der Bayer-Hauptversammlung nach einem Verkauf der Kunststoffsparte gefragt wurde. Das sei eine extreme Option, hatte der Bayer-Chef damals gesagt. Bedeutet zusammengenommen dies: Die Gerüchteküche brodelt weiter, harte Zutaten gab's von Heitmann nicht.

Der mochte vor rund 1600 Aktionären in der Lanxess-Arena lieber über Positives reden — und Positives tun. Zum Beispiel die jüngsten Besucher der Hauptversammlung begrüßen: Schüler der Gemeinschaftsgrundschule im Steinfeld. Die waren — mit Lehrpersonal — nach Köln gereist, um aus den Händen von Heitmann und Aufsichtsratschef Rolf Stromberg einen Experimentierkoffer entgegenzunehmen. Stellvertretend für sämtliche Grundschulen an Lanxess-Standorten in Deutschland. Das Köfferchen, das bald auch an allen 28 Leverkusener Grundschulen bereitsteht, ist für den Primarstufenunterricht entwickelt worden und soll bei den Sechs- bis Zehnjährigen Begeisterung für Naturwissenschaften wecken. Vielleicht ist mancher der Dreikäsehochs dann so fasziniert, dass später eine Karriere bei Lanxess folgt.

Preis-vor-Menge-Strategie bleibt

Der Konzern hat jedenfalls parallel zur erweiterten Bildungsinitiative sein Lehrstellenangebot in diesem Jahr um 14 Prozent erhöht. Dem gegenüber standen 4000 Bewerbungen für das laufende Auswahlverfahren. Zudem suche Lanxess weitere Naturwissenschaftler und Ingenieure an deutschen Standorten, sagte Heitmann. Im ersten Quartal stellte Lanxess 300 neue Beschäftigte ein. Weltweit arbeiten 16 700 Mitarbeiter für den Konzern, rund zehn Prozent davon in Deutschland.

Sie sind Teil der Erfolgsstrategie, die Heitmann den Anteilseignern verdeutlichte und währenddessen klar machte, dass Lanxess an seiner Preis-vor-Menge-Strategie (kurz: steigende Rohstoffpreise werden in den Markt weitergegeben) festhalten wird. "Sie schützt uns vor starken Schwankungen bei den Rohstoffpreisen", betonte Heitmann auf Nachfrage eines Aktionärs, ob das denn der richtige Weg in die Zukunft sei. Eine Vorab-Pause wie bei der BMS-Frage brauchte Heitmann für diese Antwort nicht.

(RP/rl)
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