Leverkusen Karneval: Massenprügelei im Wuppermann-Park

Leverkusen · Der Wuppermann-Park und der unweit entfernte Brunnen auf dem Lindenplatz in Schlebusch sind bei Jugendlichen sehr beliebte Treffpunkte – gerade zur Karnevalszeit. Genau dort kam es am 16. Februar 2012, am Weiberfastnacht-Nachmittag, zu einer Massenschlägerei.

Der Wuppermann-Park und der unweit entfernte Brunnen auf dem Lindenplatz in Schlebusch sind bei Jugendlichen sehr beliebte Treffpunkte — gerade zur Karnevalszeit. Genau dort kam es am 16. Februar 2012, am Weiberfastnacht-Nachmittag, zu einer Massenschlägerei.

Für drei junge Leverkusener (18, 19,19) endete diese Prügelei nun gestern vor Gericht. Verantworten mussten sie sich unter anderem wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung.

Dem Vorsitzenden Richter schien früh klar zu sein, dass es schwierig werden würde, den genauen Tathergang der Schlägerei zu rekonstruieren: "Ich weiß, dass an Karneval Alkohol im Spiel ist, aber tun Sie uns bitte den Gefallen und reimen Sie sich nichts zusammen", versuchte er den Angeklagten vor der Verhandlung einzuschärfen. Doch es half nichts. Auf Nachfragen des Gerichts, wer den ersten Schlag ausgeteilt habe, äußerten sich die Angeklagten zwar ausführlich, aber ohne dabei ein Schuldgeständnis abzulegen. Daraufhin wurde die Sitzung unterbrochen und die drei Jugendgerichtshilfen gebeten, erneut auf ihre Schützlinge einzuwirken. "Vielleicht können wir uns dann eine Befragung der Zeugen ersparen", ergänzte der Richter.

Diese Ankündigung gefiel wiederum den geladenen Zeugen nicht. "Es ist eine Unverschämtheit, wenn die uns hier nicht aussagen lassen", hieß es etwa vor dem Verhandlungssaal. Unter den Zeugen waren auch Opfer der Prügelei (einige trugen teils heftige Verletzungen wie Platzwunden, Prellungen und Gehirnerschütterungen davon).

Wenig später hatten die drei jungen Angeklagten ihre Meinung geändert, sie stimmten der Anklage zu. Für zwei endete die Verhandlung daher glimpflich, sie wurden verwarnt und müssen Sozialstunden ableisten. Für den dritten Angeklagten (19) geht es nächste Woche wegen eines anderen Vorfalls wieder vor Gericht: Den 19-Jährigen erwartet vermutlich eine erhebliche Jugendstrafe, dabei wird die Prügelei mit berücksichtigt.

Dieses Jahr Karneval könnte es am Schlebuscher Brunnen wieder heiß hergehen: Auf eine Facebook-Einladung zur "Brunnenparty" gibt es bereits 741 Rückmeldungen.

(RP/rl)
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