Leverkusen Gemeinden diskutieren Fusion

Leverkusen · Bei der Pfarrversammlung konnten sich die Mitglieder der Gemeinde St. Heinrich noch nicht über ein Modell für die künftige Zusammenarbeit mit St. Johannes Baptist in Leichlingen einigen. Dort wird das Thema morgen diskutiert.

Das momentan größte Hindernis ist scheinbar nur eine Kleinigkeit: Sollten die beiden Kirchen des Katholischen Pfarrverbandes Leichlingen/ Witzhelden zu einer gemeinsamen fusionieren, würde künftig Katholische Kirche St. Johannes Baptist und St. Heinrich auf dem Briefkopf stehen. Was Außenstehenden als unbedeutend erscheint, ist bei der Entscheidung über die Zukunft der beiden Pfarreien bislang die Crux. "Wir sind die ältere Gemeinde, daher sollte unser Name auch der Erstgenannte sein, aber die anderen sind eben größer", sagt Renate Hofer vom Kirchenvorstand St. Heinrich.

Entscheidung bis zum Sommer

Bis zum Sommer soll geklärt werden, ob sich beide Seiten zu einer Kirche vereinen (Fusion) oder ob es zur Bildung einer Pfarreiengemeinschaft kommt. Wie sich auf der Pfarrversammlung heraus stellte, ist Witzhelden diesbezüglich noch gespalten. Eine grundsätzliche Ablehnung gibt es nicht, doch eine Mehrheit für den Zusammenschluss besteht genauso wenig — ein klassisches Patt.

Bei der Jugendarbeit und der Frauengemeinschaft stehen die Zeichen auf Zusammenschluss. Beim Pfarrgemeinderat herrscht aber noch Skepsis, obwohl im Grunde keiner seinen Posten in einem der entscheidungstreffenden Gremien hergeben müsste, wie Pfarrer Andreas Luckey anmerkte. Luckey, zuständig für beide Gemeinden, sieht der anstehenden Entscheidung entspannt entgegen, auch wenn er die Ablehnung verschiedener Mitglieder registriert hat.

"Im Prinzip würde sich doch nur auf Verwaltungsebene etwas ändern", meint er zu einer eventuellen Fusion, "doch auf die Arbeit innerhalb der Pfarreien hat das keinerlei Auswirkung. Veranstaltungstechnisch muss nichts gekürzt werden. Wenn die Leute sich nicht ändern, wird auch das Gemeindeleben gleich bleiben." Eine favorisierte Variante hat er nicht. "Mir ist das wirklich egal, das sollen die Mitglieder unter sich ausmachen."

Eine schnelle Lösung scheint aber nicht in Sicht. Da am Sonntag nur 30 Leute den Weg ins Pfarrhaus Witzhelden fanden, soll in Kürze eine zweite Umfrage zur Stimmung in St. Heinrich stattfinden. "Wenn es darum geht, seine Meinung vorzubringen, kommen wenige, aber wenn dann etwas entschieden ist, gibt es sofort von allen Seiten Beschwerden", sagt Hofer.

Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Thomas Rösler glaubt an das Zustandekommen einer Pfarreiengemeinschaft. "Uns ist es ganz wichtig, die Stimmung in der Gemeinde auszuloten, wir wollen keinesfalls über die Köpfe unserer Mitglieder hinweg eigene Entscheidungen treffen", betont er. Der neue Name stehe einer Fusion von Witzheldener Seite indes zu sehr im Weg. "Sicher ist aber noch nichts", kommentiert Rösler den bisherigen Stand.

Am morgigen Sonntag will die St. Johannes Baptist Kirche ihrerseits die Meinung ihrer Mitglieder über die Zukunft des Pfarrverbandes einholen. Die Sonntagsmesse im Pfarrheim an der Ludger-Kühler-Straße statt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort