Bürrig Klingende Brücke gebaut

Bürrig · Die Chorgemeinschaft Bürrig-Rheindorf hatte sich bei ihrem Konzert dazu durchgerungen, erstmals einen Teil des Programms in englischer Sprache zu singen.

„My Lord, what a wonderful singing“ – so ließe sich der Text des letzten Liedes abwandeln, mit dem Chor und Solist gemeinsam die Zuhörer noch einmal in vollen Klang tauchten, bevor sie alle nach Hause schickten. Zum ersten Mal hatte sich die Chorgemeinschaft Bürrig-Rheindorf dazu durchgerungen, einen Teil des Programms in englischer Sprache zu singen.

Auch die Älteren hätten sich darauf eingelassen, verriet der Harmonie-Vorsitzend zu Beginn des Konzertes und meinte, früher wäre das für einzelne ein Grund gewesen, auszutreten. Doch dann hätte man sich selbst und alle Besucher um das eindringliche Finale gebracht und auch um das weit schwelgende „Moon-River“, an dem die Sänger ganz offensichtlich ihre Freude hatten. „Lieder aus nah und fern“ war das Motto dieses Abends, an dem die Chorgemeinschaft, die sich 2003 aus dem Bürriger Männerquartett „Harmonie“ und dem Männerchor 1873 Rheindorf zusammen geschlossen hat, eine klingende Brücke über den Atlantik spannte.

Echo-Effekte genutzt

Begonnen wurde die Reise mit einer Rennsteigwanderung, wobei die Herren unter der aktiven Leitung von Rainer Hickel schon einen strammen Schritt vorlegten. Es folgten einige Beispiele aus dem deutschen Volksliedgut, unter anderem ein gar nicht einfacher Satz von „Zum Tanze da geht ein Mädel“ und mit einem ordentlichen Schuss Melancholie und im chorisch durchgeatmeten Legato „Zogen einst fünf wilde Schwäne“. Dabei wehrten sich die Sänger gegen jedes langweilige Gleichmaß, indem sie ihre Liedstrophen dynamisch unterschiedlich gestalteten, Echo-Effekte nutzten oder das „Wandern im Mai“ irgendwo in weiter Ferne ausrollen ließen.

Mit „Aloa ahé“ wurden vor der Pause alle eingeschifft, denn im zweiten Teil begab man sich auf große Reise, über die „Champs Elysées“ direkt in die Neue Welt und damit in die Sparte Schlager, Musical und Gospel. Am Klavier geleitete Karl Josef Görgen zuverlässig in die unterschiedlichen musikalischen Welten. Er malte auch die reiche Begleitung zweier Schubert-Lieder, mit denen sich der Solist Thomas Bonni vorstellte, noch etwas steif und vielleicht zu sehr auf vollen Sound bedacht. Da freute man sich umso mehr über die feinfühlig gestaltete Ballade „Die verfallene Mühle“ von Carl Loewe oder Cole Porters „Night an Day“ im lockeren zweiten Teil. Der gefiel offensichtlich auch den Zuhörern besonders gut. In der nächsten Woche gibt es die Möglichkeit, das selbe Programm noch einmal zu hören. Am 26. April (19.30 Uhr) ist der Männerchor Gastgeber in der Awo-Begegnungsstätte Königsberger Platz.

(RP)
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