Leichlingen/Leverkusen Feuerwehr in Pink erhitzt die Gemüter

Leichlingen/Leverkusen · Seit Samstag spricht zwar jeder über den rosafarbenen Einsatzwagen der Erkrather Feuerwehr. Für Leichlingen lehnt Feuerwehrchef Ronald Hillbrenner aber "eine rosa Flotte" grundsätzlich ab. In Leverkusen ist die Wehr noch abwartend.

Feuerwehr Erkrath stellt pinkes Löschfahrzeug vor
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Feuerwehr Erkrath stellt pinkes Löschfahrzeug vor

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Foto: Emergency-Report.de

Über mangelnde Aufmerksamkeit muss sich die Feuerwehr im benachbarten Erkrath nun nicht mehr beschweren, seitdem sie am Samstag ihr pinkfarbenes Einsatzfahrzeug vorgestellt hat. Auch in Leichlingen und Leverkusen werden die Feuerwehrchefs seither gefragt, ob sie demnächst in Rosa zum Alarm ausrücken möchten. Wie ein Lauffeuer hat sich die Nachricht von dem rosafarbenen Feuerwehrauto mittlerweile auch über die sozialen Medien wie Facebook und Twitter verbreitet.

Die Erkrather "neue Farbigkeit" soll sogar landesweit Schule machen. So hat der Vorsitzende des nordrhein-westfälischen Feuerwehrverbandes, Jan Heinrich, bereits Gespräche mit der Landesregierung angestoßen, die "Kampagne Pink" landesweit auszudehnen.

Der Leichlinger Feuerwehrchef Ronald Hillbrenner würde eine pinkfarbene "Flotte" rundherum ablehnen: "Um Gottes willen .... definitiv nicht!", stöhnt er schon bei der Frage auf, ob Leichlingen dem Erkrather "Vorbild" folgen soll.

"So ein pinkfarbenes Feuerwehrfahrzeug polarisiert, es erzeugt zwar Aufmerksamkeit. Aber ich bezweifle, ob es auch die damit verbundene Erwartungshaltung erfüllt", sagt Hillbrenner. "Ich lasse mich überraschen", fügt er hinzu. Er wisse aber auch, dass es keine landesweite Anordnung geben könne, flächendeckend pinkfarbene Feuerwehrautos einzuführen. So etwas lasse sich nicht anordnen.

"Und es ist ja schließlich auch eine Kostenfrage. Wenn wir unsere 18 Fahrzeuge alle mit pinkfarbener Folie bekleben müssten, dann wären wir locker mal eben bei 100 000 Euro angelangt", gibt der Leichlinger Feuerwehrchef zu bedenken.

Er denke zwar, dass einige Feuerwehrfrauen "eine gewisse Affinität zu der Farbe Rosa haben". Aber das Pink des Erkrather Feuerwehrwagens ähnele ganz fatal der Werbefarbe der Telekom: "Die Telekom würde sich zwar freuen, wenn wir Werbung für sie fahren würden. Aus gutem Grund ist es der Feuerwehr aber verboten, auf ihren Einsatzfahrzeugen Fremdwerbung anzubringen", erinnert Hillbrenner. Die Leichlinger Wehr plane jetzt gemeinsam mit einer professionellen Werbeagentur eine Fotosession und eine Kampagne zur Nachwuchswerbung, kündigt Hillbrenner an.

Bei der Leverkusener Feuerwehr gibt sich der stellvertretende Leiter Thomas Kresse eher abwartend: "Wir haben von dem rosafarbenen Einsatzwagen der Erkrather zwar gehört, uns aber hier noch nicht mit der Frage beschäftigt", gibt Kresse zu .

Er sagt aber auch: "Ein pinkfarbenes Feuerwehrautor ist ja auch ein bisschen eine Geschmacksfrage." Der Rummel um das Erkrather Auto habe zumindest den Zweck erfüllt, Aufmerksamkeit für die Feuerwehr zu wecken. Ob dies dann aber wirklich, wie beabsichtigt, zur Nachwuchswerbung beitrage, müsse sich erst zeigen. In Leverkusen sei ein Arbeitskreis aus Berufsfeuerwehr und Freiwilliger Feuerwehr aktuell dabei, eine gezielte Nachwuchswerbung zu beraten, berichtet der stellvertretende Wehrleiter.

(RP)
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