Leverkusen Ferienaktion mit Flüchtlingskindern

Leverkusen · Die Jugendkunstgruppen organisierten auch für Flüchtlingskinder eine kreative Woche auf der Schiffsbrücke am Rhein..

 Katharina Meierjohann und Frauke Wilken r(hinten rechts) von den Jugendkunstgruppen betreuten auch Flüchtlingskinder bei der Ferienaktion am Rhein.

Katharina Meierjohann und Frauke Wilken r(hinten rechts) von den Jugendkunstgruppen betreuten auch Flüchtlingskinder bei der Ferienaktion am Rhein.

Foto: Uwe Miserius

Kinda hatte den Bogen schnell raus. Einmal ließ sich die Elfjährige zeigen, wie man mit einer festen Kordel Holzstöckchen verweben kann, so dass diese fest zusammenhalten. Die zweite Schnur konnte sie schon alleine befestigen. Und Katharina Meierjohann konnte Kindas siebenjähriger Schwester Soulaf helfen. Beide wollten ein kleines Floß bauen aus gefundenen Treibhölzern. Und die wurden sie zum Abschluss auch auf ihre Schwimmtauglichkeit testen. Denn gebastelt wurde direkt am Rhein an der alten Wuppermündung.

Die beiden Mädchen nahmen diese Woche an einer besonderen Aktion der Jugendkunstgruppen teil. Zum ersten Mal kooperierte die Einrichtung dazu mit dem Förderverein Schiffsbrücke Wuppermündung, der den Kretaivraum zur Verfügung stellt und für erfrischende Getränke sorgt. Im ersten Schiff, dem Tjalk "Freiheit", sind diverse Bastelmaterialien und Farben auf den Tischen ausgebreitet. Aber drinnen war es jetzt zu warm zum Arbeiten. Draußen, auf der Fläche neben dem Planken-Zugang, war es viel angenehmer. Dort wehte ein frisches Lüftchen. Außerdem hatten die Kinder den schönsten Blick auf vorbeifahrende Schiffe und die malerische Bucht am Rande des Rheins.

Die Schiffsbrücke war für die Kinder neues Terrain, aber am Rheinufer waren sie alle früher schon gewesen, berichtete beispielsweise die kleine Lola. Bis zur Hitdorfer Fähre waren sie schon unterwegs. "Und dann sind wir mit dem Schiff auf die andere Seite gefahren", erzählte Can. Die Teilnehmer dieser Ferienaktion wohnen in der Flüchtlingsunterkunft Bebelstraße, sprechen aber ziemlich gut Deutsch, obwohl die Muttersprache der meisten Arabisch ist. Verständigungsprobleme gibt es jedenfalls nicht beim Basteln.

"Und wenn einer etwas nicht versteht, helfen sich die Kinder untereinander", bemerkte Frauke Wilken, die diesen einwöchigen Ferienworkshop zusammen mit Katharina Meierjohann konzipiert hatte und leitete. Finanziert wird das Ganze als Sonderprojekt für Integration aus dem "Kulturrucksack". Hergekommen waren die Kinder mit dem Großraumtaxi, das sie später auch wieder am Deich in Rheindorf einsammelte. Auf dem langen Fußweg wurden sie von den JKG-Mitarbeiterinnen begleitet.

Das Material für die Dinge, die in der Woche entstanden, fand sich am Rheinufer. Die Hölzer für ihre Flöße hatten die Kinder schnell zusammengesammelt. Und es fanden sich noch andere angeschwemmte Schätze, die sich zu Figuren und Skulpturen zusammenbauen ließen. Und neben dem Basteln kam natürlich auch das Malen nicht zu kurz. Papier und Farben gab es für alle. Einzige Maßgabe: Die Bilder sollten draußen entstehen und Landschaftsmotive aus der Umgebung darstellen.

(mkl)
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