Leverkusen Der Mittelstand bleibt Jobmotor

Leverkusen · Die mittelständischen Unternehmen machten im vergangenen Halbjahr gute Geschäfte.

Die mittelständischen Unternehmen im Bergischen Land blicken auf ein erfolgreiches Sommer-Halbjahr 2015 zurück - und erwarten auch für die kommenden Monate weiter gute oder sogar sehr gute Geschäfte. Das geht aus der Umfrage der Auskunftei Creditreform hervor, die gestern in Solingen vorgestellt wurde. Befragt worden waren 280 Unternehmen, davon 36 aus Leverkusen.

"Die Lage ist so gut wie noch nie", sagte Creditreform-Geschäftsführer Achim Kirschner bei der Präsentation der Ergebnisse. Beispielsweise werde die wirtschaftliche Lage von der Mehrheit der mittelständischen Firmen im Bergischen, also Betriebe mit einer Mitarbeiterzahl zwischen zehn und 500 Angestellten, besser beurteilt als im Bundesschnitt - was sich seit der letzten Erhebung im vergangenen Frühjahr tatsächlich auch einmal mehr auf dem Arbeitsmarkt niederschlug.

So schuf der regionale Mittelstand in den zurückliegenden sechs Monaten im Saldo über 3000 neue Jobs. Das bedeutet, dass ungefähr 40 Prozent der befragten Unternehmen im zurückliegenden Halbjahr ihre Beschäftigtenzahlen erhöhten, wobei der Zuwachs in der Baubranche besonders ins Gewicht fiel.

"Das wird sich im Winter aufgrund der dann für den Bau ungünstigen Witterungsbedingungen nicht in gleicher Weise fortsetzen", prognostizierte Achim Kirschner, der die Zukunft gleichwohl optimistisch bewertete. Immerhin gaben bei der Befragung 31 Prozent der Mittelständler an, weiter einstellen zu wollen. So könnten bis zum Frühjahr 2016 im Mittelstand der Region zusätzlich 2000 neue Arbeitsplätze entstehen.

Ähnlich positiv verhält es sich bei den allgemeinen Erwartungen zur Geschäftsentwicklung für die nähere Zukunft. 31,5 Prozent der Befragten rechneten bei der Umfrage damit, dass sich ihre Lage im nächsten halben Jahr verbessern wird, während nur 5,4 Prozent von einer Eintrübung des wirtschaftlichen Klimas ausgingen. Dabei zeigten sich vor allem Firmen in den Bereichen Industrie und Dienstleistungen zuversichtlich, wohingegen im Handelssektor sowie am Bau die Prognosen gedämpfter ausfielen.

Tatsächlich erwies sich der regionale Mittelstand auch angesichts der globalen Herausforderungen bislang als robust. "Die Krisen, beispielsweise in China und in Russland, haben den mittelständischen Unternehmen im Bergischen Land noch nicht allzu sehr zu schaffen gemacht", sagte Kirschner, der jedoch andere Risiken, die zu einer Verschlechterung der Konjunktur führen könnten, nicht ausschließt. "So muss abgewartet werden, wie sich die VW-Krise auf die hiesige Industrie der Automobilzulieferer auswirken wird", betonte Kirschner.

(RP)
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