Opladen Aus für die Jazzfreunde

Opladen · Seit Montagabend gehören die Jazzfreunde Opladen der Vergangenheit an. Der Verein, der in diesem Jahr 20 Jahre alt geworden wäre, hat sich aufgelöst. RP-Redakteur Herbert Bongartz sprach darüber mit dem Vorsitzenden des Vereins, Manni Gruse.

Wieso ist es nach all den Jahren zu diesem Schritt gekommen?

Gruse Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens ist die Zahl der Mitglieder dramatisch gesunken. Wir hatten zuletzt noch 70 Mitglieder, früher waren es mal 120. Die sind alle älter geworden. Und viele wollten nicht mehr.

Sie sprachen aber von zwei Gründen?

Gruse Richtig. Uns haben in all den Jahren einfach die Sponsoren gefehlt. Schauen Sie doch nur mal, was die EVL bei den Leverkusener Jazztagen an Geld investiert. Da haben wir keine Chancen.

Kenner der Musikszene werfen Ihnen vor, dass sie musikalisch irgendwie den Anschluss verpasst haben.

Gruse Wir spielen nur Dixieland und New Orleans-Jazz und keine anderen Stilrichtungen. Da stehen wir auch zu.

Sie haben früher doch auch immer ein großes Dixie-Fest in der Opladener Stadthalle veranstaltet?

Gruse Das letzte war 2004. Da waren nur wenige Besucher gekommen. Das war für uns auch ein finanzieller Reinfall. Seit damals haben wir kein Dixie-Fest mehr in der Stadthalle gegeben.

Und jetzt ist wirklich alles vorbei?

Gruse Am 30. April gibt es bei mir im ,La Baguette’ noch einmal Jazz in den Mai. Und wir bieten noch eine Jazzveranstaltung am 23. Dezember an, also einen Tag vor Weihnachten. Das geschieht aber nur auf meine Initiative hin. Das hat nichts mehr mit den Jazzfreunden Opladen zu tun.

Einige der früheren Mitglieder werden Ihnen aber doch sicherlich dabei helfen?

Gruse Das hoffe ich doch schwer.

Was ist das für ein Gefühl, dass jetzt der Vorhang für die Jazzfreunde Opladen fällt?

Gruse Da wird man schon ein wenig sentimental. Schließlich waren es fast 20 Jahre.

(RP)
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