Multifunktionsboden Mehr (Park-)Platz für die Boule-Spieler

Witzhelden · Die Boule-Spielergemeinschaft wehrte sich gegen konventionelle Parkplätze. Nun wird die Fläche multifunktional gestaltet.

 Alex, Marcel, Maike und Fritz (v. l.) sind Anhänger des Boule-Sports. 

Alex, Marcel, Maike und Fritz (v. l.) sind Anhänger des Boule-Sports. 

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Am Friedhofsweg in Witzhelden, das beschloss der Stadtrat bereits im Juni, entsteht eine neue Parkmöglichkeit. Just gegenüber des Wasserturms, in dessen Schatten der Bouleplatz liegt, wird eine Fläche nun multifunktional umgestaltet. Auf ihr können im Bedarfsfall Autos abgestellt, zu anderen Gelegenheiten Boulespiele abgehalten werden.

Dafür, dass es im Endeffekt nur dieser kleine Bereich wurde, hatte so manche Person lange gekämpft. Demnach sei von der Stadt zunächst ein anderer Plan entwickelt und verfolgt worden. Und der sah vor, dort konventionelle Stellplätze zu errichten.

Das aber wollte der ansässige Verein nicht. Der Förderverein „Alter Wasserturm“ und dessen Ableger, die Boule-Spielgemeinschaft, stemmten sich in mühseligen Gesprächen dagegen. „Der Park sollte unangetastet bleiben – das ist nun das Ergebnis“, berichtet Martin Schwarz von der Witzheldener Boule-Spielgemeinschaft. Viele Menschen des Höhendorfs suchten die Grünanlagen zur Entspannung am Wochenende und in der Mittagspause auf.

Ein Ergebnis, das er für zwar schön, gleichzeitig aber auch für durchaus fragwürdig hält. Schließlich, sagt er, werden auch schon jetzt Autos dort geparkt. Und weiterer Parkraum entstehe nun nicht. Zwar fände er es natürlich toll, betont Schwarz, bei Bedarf bald eine zusätzliche Fläche zum Boulespielen zur Verfügung zu haben, gleichwohl sei „das eigentlich nicht nötig“.

Knapp über sechs Monate hatten sich die Gespräche mit der Stadt hingezogen. Schwarz beschreibt sie als „hartnäckig“. Eine Erfahrung, auf die er und seine Mitstreiter auch gut und gerne hätten verzichten können. Allerdings, betont er, habe Bürgermeister Frank Steffes die Gruppe und ihr Anliegen schnell verstanden, lobt er.

Mit den anstehenden Veränderungen kann die Boule-Spielgemeinschaft gut leben. Sie erhalte dadurch keinerlei Nachteile. Das aber ändert nichts an der Kritik. Klar, die Fläche mit einer wassergebundenen Tennedecke fürs Boulespielen auszustatten, sei wirklich eine schöne Idee. Aber: „Wir haben das eine ganze Zeit lang dokumentiert – Stellplätze sind eigentlich immer frei“, erzählt Martin Schwarz aus der Erfahrung. „Außer bei den großen Beerdigungen – dafür reichen die neuen Parkplätze dann aber eben auch nicht.“ Und: Nicht mal eine Hand voll Menschen hätten sich über zu wenig Parkraum beschwert, sagt Martin Schwarz. Zwar sei der Edeka-Markt gegenüber dem Friedhof, doch „für den Supermarkt braucht die Parkplätze niemand. Weil keiner den Porree und die Möhren nimmt und sie dann über den Friedhof trägt“, betont er.

Außer der Tennedecke entstehen mit Natursteinen weitere Bepflanzungen, deren Pflege der Bouleverein dann trägt. Das Ganze soll bienenfreundlich werden. Zudem wird der Weg zum Wasserturm gepflastert, im Zugangsbereich sind Mülleimer und Hundekotbeutelspender geplant, die regelmäßig geleert und aufgefüllt werden sollen. Martin Schwarz freut sich trotz allem darauf: „Das wird sicher schön.“

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