Leichlingen Tuckernde Kolosse in der Blütenstadt

Leichlingen · Zahlreiche Traktorenfans aus der Region zog es am Wochenende in die Blütenstadt zum zweiten Treffen der Leichlinger Treckerfreunde. Bis zu 120 Maschinen verschiedener Hersteller präsentierten sich auf dem Gelände der Naturfreunde Am Block.

 80 Jahre Technik-Unterschied:  Bernd Schlieper mit seinem  Lanz Bulldog aus dem Jahr 1938 und Simone Brüling mit einem Deutz-Fahr.

80 Jahre Technik-Unterschied: Bernd Schlieper mit seinem Lanz Bulldog aus dem Jahr 1938 und Simone Brüling mit einem Deutz-Fahr.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mitten im Waldstück auf einer Lichtung standen sie in einem unförmigen Kreis aufgestellt, die PS-starken Fahrzeuge, die so manches Besucherherz höherschlagen ließen: Aktuellere und historische Modelle der Marken Deutz, Lanz Bulldog, Hanomag, Unimog, Güldner und Fendt – um nur einige wenige zu nennen – wurden von den neugierigen Besuchern bei einem kühlen Getränk und einem leckeren Stück Kuchen begutachtet und bestaunt. Vor allem Kinder betraten mit großen Augen die Wiese, auf der die Kolosse ruhten. Die Besitzer älterer Modelle hatten Spaß dabei, die lauten Motoren anzuwerfen und mit tuckernden Geräuschen zu einer kleinen Spritztour aufzubrechen. Vor der ein oder anderen Maschine bildeten sich derweil Menschentrauben, die sich interessiert über technische Details austauschten und fachsimpelten.

Für solch ein Ereignis nehmen einige auch eine weitere Anreise in Kauf, wie Mit-Organisator Bernd Schlieper freudig berichtete: „Wir haben Gäste aus Helmond (Holland), Aurich (Ostfriesland) und Halver (Märkischer Kreis) hier.“ Auch der befreundete Traktorclub „Muh-Barack“ aus Neuss-Rosellen hatte sich mit einigen Gefährten angekündigt. Im vergangenen Jahr hatten die Leichlinger das Treckertreffen nach 16-jähriger Auszeit wiederaufleben lassen. Sinn und Zweck sei es zum einen, die Fahrzeuge zu präsentieren und mit anderen Treckerfans ins Gespräch zu kommen, und zum anderen, wieder mehr junge Leute für dieses außergewöhnliche Hobby zu begeistern.

Simone Brüling (28) beispielsweise wurde schon in ihrer Jugend von Papa Uwe Brüling, ebenfalls Leichlinger Trecker-Freund, mit dem „Virus“ infiziert, wie sie erzählt: Seit ihrem 15. Lebensjahr fährt sie selbst Traktor. „Meine Eltern sammeln schon seit vielen Jahren Trecker, und wir Kinder sind praktisch schon im Maxi-Cosi darauf mitgefahren.“ Heute ist die gebürtige Leichlingerin selbst stolze Besitzerin eines „gigantischen Cabrios“, wohnt mittlerweile in Halver und hilft dort ihrem Freund, einem Geflügelzüchter, gerne mit dem Traktor aus. An dem Gefährt schrauben könne sie auch, verrät sie, zumindest das Nötigste. „Getriebeöl wechseln ist kein Problem, wenn ich aber einen Platten habe, muss ich mir Hilfe suchen“, berichtete sie. Nachvollziehbar, schließlich kann solch ein Reifen bei einem großen Traktor gut zwei Meter Durchmesser haben.

Auch im kommenden Jahr wollen die Leichlinger Treckerfreunde zum Treffen in die Blütenstadt einladen. Schlieper: „Solange uns hier dieses Gelände zur Verfügung steht, laden wir gerne ein.“

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