Provisorium kommt im Herbst Arbeitsteilung für die Wupperbrücke

Leichlingen/Solingen · Als die Wupperbrücke in Nesselrath zwischen Solingen und Leichlingen im Sommer 2017 von heute auf morgen gesperrt wurde, hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Deppe (Rheinisch-Bergischer Kreis) zunächst Zweifel.

 Über die neue Brücke sprachen Rainer Deppe, Arne Moritz (MdL), Nina Laijos und Paul Westeppe, stellv. Bürgermeister aus Solingen (v.l.).

Über die neue Brücke sprachen Rainer Deppe, Arne Moritz (MdL), Nina Laijos und Paul Westeppe, stellv. Bürgermeister aus Solingen (v.l.).

Foto: Meuter, Peter (pm)

„Einen Tag vorher konnten noch Lkw über die Brücke fahren – und dann ging auf einmal nichts mehr“, erzählt er. Doch Nina Lajios, Ingenieurin der Technischen Betriebe Solingen, verteidigte die Sperrung und spätere einspurige Öffnung: „Die Risse unterhalb der Brücke an den Stützen waren deutlich größer geworden. Wir mussten sperren. Und im Nachhinein haben wir alles richtig gemacht“, sagt Lajios auch unter dem Eindruck der aktuellen Brücken-Katastrophe von Genua.

Dass in Deutschland eine derartige Katastrophe passiert, schloss sie aus. „Unsere Brücken werden engmaschig von Prüfingenieuren untersucht.“ Jährliche Beobachtungen stehen auf dem Programm wie alle drei Jahre eine gründliche Untersuchung und alle sechs Jahre eine Hauptprüfung. Im Zuge dieser fielen die Schäden an der Wupperbrücke an der Haasenmühle auf.

Am Mittwoch informierte sie über den Stand der Bauarbeiten für Behelfs- und geplante neue Brücke an gleicher Stelle über die Wupper nach Leichlingen. Läuft alles nach Plan, soll im Oktober/November die Behelfsbrücke eingehängt werden. 1,8 Mio. Euro kostet das Provisorium, 60 Prozent fördert das Land. Den Rest teilen sich Solingen und der Rheinisch-Bergische-Kreis. Diese Aufteilung gilt auch für die neue Brücke, die im März 2019 in Angriff genommen wird, allerdings doppelt so viel kostet. Im Frühjahr 2021 soll die neue Wupperbrücke stehen.

Nina Lajios hebt das „unheimliche Tempo“ hervor, mit dem die Planungen vonstatten gingen. „Wir haben nur ein Jahr für diese Entscheidung und erste Umsetzungen gebraucht, obwohl zwei Bezirksregierungen, das Land und zwei Städte beziehungsweise Kreise beteiligt sind. Keiner hat uns Steine in den Weg gelegt.“ Arbeitsteilung war auch bei Solingen und dem Rheinisch-Bergischen-Kreis angesagt: „Wir kümmern uns um die Bauplanung und technische Ausführung, der Kreis hat die Fördergelder akquiriert.“

Die 40 Meter lange und etwa 17 Meter breite Behelfsbrücke über die Wupper wird die Verkehrssituation dann deutlich entspannen. Denn neben Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern dürfen auch Lastwagen und Busse über die Behelfsbrücke fahren – selbst im Begegnungsverkehr.

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