Leichlingen Abschied von beliebtem Lehrer

Leichlingen · Familie, Kollegen und sehr viele Schüler nahmen gestern in Opladen an der Trauerfeier für den verstorbenen Gymnasiallehrer Joachim Theilenberg teil. Der Unterricht war nach der dritten Stunde beendet worden.

"Achim wollte nicht sterben. Er hat noch zwei Mal mit den Kollegen gekegelt, seinen Geburtstag gefeiert. Er war nicht ganz blauäugig, er hat alles geregelt. Und sogar noch die Zeitschriften abbestellt von denen er wusste, dass sie nach ihm keiner mehr liest."

Mit diesen Worten entlockte Trauerbegleiter Frank Scheier den Gästen in der Opladener Villa Fürstenberg ein Lächeln. Fast 500 Menschen, darunter viele Schüler und Kollegen, natürlich seine Frau und Kinder, seine Mutter, seine Brüder mit Familie, waren gekommen, um Abschied von Joachim Theilenberg zu nehmen. Neben dem Sarg ein Foto des Mathematik- und Physiklehrers des Städtischen Gymnasiums Am Hammer, der am Dienstag vergangener Woche im Alter von nur 56 Jahren an den Folgen einer schweren Krankheit gestorben war. Zu Hause, wie Theologe Scheier erklärte. Das habe ihm seine Familie ermöglicht.

"Für ihn war das völlig normal"

Vor einem Jahr schon hatte der beliebte Lehrer gemerkt, dass es ihm nicht so gut gehe, berichtete Scheier. Aber erst im Sommer habe er die endgültige Diagnose bekommen. Seit den Herbstferien schon konnte er seine Aufgaben als Oberstufenkoordinator nicht mehr wahrnehmen. Es ging ihm rapide schlechter.

Aber Theilenberg kämpfte. Vor drei Wochen war er noch einmal beim Kegeln gewesen, erinnerte sich sein Freund Klaus Löffler. "Er tauchte überraschend auf, übernahm wie selbstverständlich die Führung seines Teams. Es lief schlecht, alle rieten zum Aufgeben. Am Ende gewann seine Mannschaft. Zu unser aller Überraschung. Nur Achim, der fand das völlig normal." Ein weiterer Moment, in dem die Trauergäste mindestens schmunzelten. Sein Freund sei ein Workaholic und gleichzeitig ein Lustmensch gewesen. "Hätten wir über die Trauerfeier gesprochen, dann hätte er gesagt: 'Sprich nicht über Trauer und Schmerz. Erinnere Dich an schöne Dinge, die wir erlebt haben'."

Schulleiter Jürgen Hildenbrand würdigte seinen verstorbenen Kollegen: "Ich sehe ihn voller Enthusiasmus beim Entenrennen in der Wupper stehen. Achim liebte das Leben und er lebte voller Power. Wir werden oft an ihn denken."

Zum Schluss erzählte der Trauerbegleiter die Geschichte von der Ente und dem Tod, die ein Entenleben lang Freunde sind. Der Tod als Wegbegleiter, der durch die Ente die fröhlichen und vergnügten Seiten des Lebens erfährt. Doch dann stirbt die Ente. So wie Joachim Theilenberg.

"Lange schaute der Tod ihm nach. Als er ihn aus den Augen verloren hatte, war er fast ein wenig betrübt. Aber so ist das Leben. . ."

(RP)
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