Motorsport Heiß auf Siege

Jörg Bergmeister sicherte sich durch Platz fünf beim Saisonfinale erneut den Titel in der American Le Mans Series. Der ehrgeizige Langenfelder war glücklich – und den vielen Helfern dankbar: "Motorsport ist ein echter Teamsport."

Siege sind für ihn sowieso das Schönste und davon kann Jörg Bergmeister kaum genug haben. "Von mir aus dürfen gern noch ein paar dazukommen", sagt der 34-Jährige. Als er am Dienstagabend wieder im Rheinland eintraf, hatte er einen langen Flug hinter sich – und einen weiteren Triumph in seiner Karriere als Motorsportler im Gepäck. Bergmeister und dem US-Teamkollegen Patrick Long reichte zum Abschluss der American Le Mans Series (ALMS) der fünfte Platz, um für Flying Lizard Motorsports (Sonoma/Kalifornien) sicher die Meisterschaft in der GT-Klasse nach Hause zu fahren.

Bergmeister/Long hatten vor dem Finale 2010 auf dem Kurs Road Atlanta (Braselton/Georgia) einen ausreichend großen Vorsprung. Deshalb wählten sie fürs Zehn-Stunden-Rennen eine eher kontrollierte Offensive. Das Rezept: Man vermeide jedes Risiko und fließe im Verkehr mit. "Am Anfang haben wir uns aus allem rausgehalten", berichtet Bergmeister, "und dieser Plan ist voll aufgegangen." Insgesamt kam der Porsche 911 GT 3 RSR diesmal nicht für den Sieg in Frage, zumal ihm auf den Geraden ein bisschen zur Konkurrenz fehlte. "Da waren wir nicht bei der Musik dabei", gibt der Langenfelder zu.

Echte Überraschung

Dass die beiden Werksfahrer das Potenzial ihres Dienstautos später doch noch voll ausreizten, lag am Kampf um Team- und Markentitel, in dem es am Ende auf Millimeter ankam. Hier fehlte den Lizards und Porsche am Ende jeweils ein Zähler auf Rahal Letterman Racing (Team) und BMW (Marke). Die erste leichte Enttäuschung über zwei verlorene Meisterschaften nach den Dreifach-Triumphen von 2008 und 2009 löste sich am Ende bald in Luft auf. Schließlich war der große Wurf von Jörg Bergmeister und Patrick Long alleine schon eine größere Überraschung. "Daran habe ich am Anfang nicht richtig geglaubt", räumt Bergmeister ein, "das war eine unglaubliche Saison." Beide Fahrer wussten ohnehin genau, dass sie durch starke Leistungen im sehr zuverlässigen Porsche die entscheidenden ausführenden Organe waren – aber ohne die Helfer im Hintergrund niemals vier Saisonsiege und den Titel erreicht hätten.

Brillante Mechaniker

"Motorsport ist einfach ein echter Teamsport", betont Jörg Bergmeister, der sich bei den Lizards seit Langem sehr wohlfühlt und den Mechanikern zudem eine perfekte Arbeit bescheinigt. Tanken oder der Reifenwechsel gingen in der Regel so schnell, dass die Lizards wertvolle Sekunden dazugewannen. Alles zusammen müsste eigentlich dazu führen, dass die Ehe Long-Bergmeister-Lizards in 2011 fortgeführt wird. Von Siegen kann garantiert keiner genug bekommen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort