Borussias Linksverteidiger Für Ramy Bensebaini ist es eine komplizierte Saison
Mönchengladbach · Sportlich und persönlich: „In der Saison davor, das kann man so sagen, lief vieles einfacher“, gesteht Borussias Linksverteidiger Ramy Bensebaini. Nun gibt es aber eine klare Ansage für den Rest der Saison.
Es war am Samstag in München der Tag keines Borussen. Doch für manche war er schlimmer, als für andere. Zum Beispiel für Ramy Bensebaini, den Linksverteidiger. Vor dem Tor zum 0:2 rutschte er aus und machte damit den Weg frei für Kingsley Coman, der Jamal Musiala fand, dessen Vorlage Thomas Müller dann zum 2:0 nutzte. Borussias Trainer Marco Rose sprach nach dem 0:6 von einer Slackstick-Einlage des Algeriers. „Das war wirklich eine herbe Niederlage und ein schwieriges Spiel in München“, sagt Bensebaini nun auf Borussias Internetseite rückblickend.
Er macht aber auch eine klare Ansage für den Rest der Saison, die beiden Spiele also gegen den VfB Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr/Sky) und dann bei Werder Bremen. „Das Ziel ist jetzt ganz klar: Europa. Wir haben eine gute Champions-League-Saison gespielt, in dieser Saison haben wir die Qualifikation dafür leider nicht geschafft. Das ist schade. Umso mehr wollen wir jetzt aber in den letzten beiden Spielen klar machen, dass wir trotzdem im internationalen Wettbewerb der nächsten Saison dabei sind“, sagt Bensebaini.

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Aktuell ist Borussia Siebter, wäre damit in der Conference League. Auch Platz sechs und damit die Europa League sind noch möglich, nicht aber die Champions League, die das eigentliche Ziel war. „Es war eine komplizierte Saison bis hierhin, was an vielen verschiedenen Faktoren hing. An der Corona-Krise, an Verletzungen oder Ausfällen wegen Corona-Erkrankungen – wie in meinem Fall. Die Fans fehlten zudem. In der Saison davor, das kann man so sagen, lief vieles einfacher. Auch für mich persönlich“, sagt Bensebaini. Da gab es seinerseits keine Corona-Erkrankung oder Slapstick-Einlagen, er stand mit seiner Art zu spielen für den neuen Weg der Borussia unter Rose.
Nicht nur sportlich ist die Corona-Situation eine Herausforderung für Bensebaini, sondern auch für ihn als gläubiger Muslim. Am Mittwoch endete der Fastenmonat Ramadan, der wegen der Pandemie anders lief als normalerweise. „Dieser Ramadan war ein wenig komplizierter als sonst, weil man wegen Corona eben viele Regeln beachten musste. Für mich als Sportler war es auch nicht so einfach, weil man ja immer erst spät isst und spät zu Bett geht. Da ist man vormittags beim Training schon mal etwas müde“, sagt Bensebaini.

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Dass er für das Saisonfinale mit seinen Kollegen für das angeordnete Quarantäne-Trainingslager ins Hotel im Borussia-Park einziehen muss, nimmt Bensebaini als notwendigen Teil seines Jobs. „Es ist einfach eine Sache, die sein muss. Ich verstehe und unterstütze diese Maßnahme, die sicherstellen soll, dass die beiden letzten Spieltage ohne Corona-Komplikationen über die Bühne gehen. Aber natürlich wären wohl alle Spieler lieber zu Hause und bei ihren Familien. Dennoch: Wir sind Profis und müssen das durchziehen“, sagt er.
So soll es auch mit dem Saisonfinale sein. Dass Stuttgart ein unangenehmer Gegner ist, weiß Bensebaini selbst am Besten. Im Hinspiel war er es, der in letzter Sekunde beim Gerangel mit Sasa Kalajdzic den Elfmeter verursachte, der zum 2:2-Ausgleich führte. Mit einem Remis wäre Bensebaini jetzt nicht zufrieden. „In den letzten Spielen im Borussia-Park konnten wir überzeugende Siege feiern. Wir werden alles dafür tun, erneut drei Punkte einzufahren“, sagte Bensebaini.