Lokalsport Handball: Langenfeld scheitert an sich selbst

Langenfeld · Der Drittligist musste im Kellerduell bei der SG Ratingen nach einer Leistung mit vielen Fehlern eine 24:28-Niederlage hinnehmen.

 Alles für die Katz: Kreisläufer Dustin Thöne (beim Wurf) erzielte fünf Tore, konnte aber die Langenfelder Niederlage nicht verhindern.

Alles für die Katz: Kreisläufer Dustin Thöne (beim Wurf) erzielte fünf Tore, konnte aber die Langenfelder Niederlage nicht verhindern.

Foto: Achim Blazy

Der Schluss daraus ergibt sich von selbst. Wer solche Gelegenheiten nicht zu nutzen vermag, sollte sich lieber keine besonders großen Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen. Die Drittliga-Handballer der SG Langenfeld (SGL) verloren das Kellerduell bei der SG Ratingen mit 24:28 (12:14). Das war für den Aufsteiger mit dem Blick auf den weiteren Kampf gegen den Abstieg bitter genug. Noch schmerzhafter: Ratingen gewann die Partie auf überschaubarem Niveau vor allem deshalb, weil es ein paar Patzer weniger machte. Anders ausgedrückt: Die SGL scheiterte nicht an einem Kontrahenten mit einem Füllhorn an Möglichkeiten, sondern an sich selbst. Deshalb hängt sie nach der achten Niederlage hintereinander mit 3:21 Punkten weiter auf dem letzten Platz fest.

Langenfeld hatte in der Startformation auf Tim Menzlaff verzichtet, seinen mit weitem Abstand besten Werfer, der zu den Top-Torschützen in der 3. Liga gehört. Die sehr überraschende Maßnahme beeindruckte die Gastgeber insgesamt kaum. Nach dem 0:2 (4.) glich André Eich durch zwei Siebenmeter zum 2:2 (6.) für die SGL aus, doch Ballverluste, ein starker SG-Torhüter David Ferne, ungenutzte Chancen und ein bisweilen schludriges Abwehrverhalten brachten Ratingen das 6:2. Spielertrainer Simon Breuer, Dreh- und Angelpunkt bei den Gastgebern, fasste es treffend zusammen: "Langenfeld hat uns vor allem in der Anfangsphase viel geschenkt. Im Endeffekt haben wir davon bis zum Schluss gezehrt."

Der Tabellenletzte rannte immer hinterher - 6:9 (19.), 8:12 (24.), 10:14 (28.), 12:14 (30.). Trotz zahlreicher Ungereimtheiten gab die SGL allerdings nicht auf und konnte durch den Siebenmeter von Eich auf 13:14 verkürzen (32.). Gleich dreimal bekamen die Gäste nun eine Chance zum Ausgleich - und nutzten keine. Beim Versuch des Tempogegenstoßes gab es einen Fehlpass, auf den ein schwacher Wurf und ein Schrittfehler folgten. Die Zeitstrafe gegen Andreas Nelte überstand Langenfeld unbeschadet, bevor Ratingen nach der Zeitstrafe gegen Tim Menzlaff wieder klarer wegzog - 17:14 (39.), 18:15 (40.), 21:17 (46.). Als etwas später Philipp Wolter bei Langenfeld für zwei Minuten runter musste, machte Sebastian Bartmann mit dem 25:20 (51.) endgültig alles klar für die Gastgeber.

Der Kreisläufer der Ratinger gehörte zu denen, die das Geschehen bald gelassen zusammenfassten. Das Happy End fürs eigene Team schmeckte Bartmann ebenso gut wie die Portion Reis mit Hühnchen, die er sich auf der Tribüne genehmigte. "Wir haben wieder gegen eine Mannschaft gewonnen, die mit uns da unten steht. Das ist das Wichtigste", sagte der 25-Jährige. Sein SGL-Kreisläufer-Kollege Dustin Thöne, der mit fünf Toren der überragende Spieler der zweiten Hälfte war, konnte von derart viel Genuss nur träumen: "Ich sage zum Spiel nichts. Auf keinen Fall."

Manches spricht ohnehin für sich - selbst beim Sieger. Die SG muss nach dem Ausfall von Abwehrchef Damian Janus, der vor einer Woche im Spiel in Minden II (29:33) eine schwere Schulterverletzung erlitten hatte, eine weitere Hiobsbotschaft verarbeiten. Gegen Langenfeld erlitt Arthur Giela, der erst kürzlich aufs Feld zurückgekehrt war, erneut einen Handbruch. Für die SGL bleibt es beim Schluss, der sich von selbst ergibt: Wer ein solches Spiel nicht gewinnt, sollte sich keine übertrieben großen Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen.

SG Langenfeld: Joest, Geske - Thöne (5), Heider (1), Wolter (2), Preissegger, Adams (3), Klimke, Herff (2/2), Stolley (1), Eich (4/4), Boelken (4), Menzlaff (2), Nelte.

(RP)
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