Langenfeld Schule will Vandalen Weg versperren

Langenfeld · Auf dem Gelände des Konrad-Adenauer-Gymnasiums hinterlassen junge Leute nach abendlichen Treffen regelmäßig Scherben und Müll. Ganz übel sah es nach Karneval aus. Nun sollen Rollgitter an den Überdachungen geprüft werden.

Wer in den Tagen nach Karnevalssamstag den öffentlichen Durchgangsweg über das Gelände des Konrad-Adenauer-Gymnasiums nahm, der musste den Eindruck bekommen, der Innenstadt-Zoch habe sich nicht an der Talstraße, sondern auf diesem Schulhof aufgelöst — und die Stadtreinigung habe ihren Job vergessen: überall Scherben, Plastikflaschen und anderer Unrat.

"Am Dienstag nach Rosenmontag mussten zwei ganze Klassen ran, um den Müll zu beseitigen", berichtete Schulleiter Hans-Joachim Claas jetzt im städtischen Schulausschuss. Wieder einmal — wie schon so oft in den vergangenen beiden Jahren — war Vandalismus auf einem Schulhof das Thema in einer Ratsgremiensitzung.

Auf die Tagesordnung gebracht hatte es die FDP mit dem Antrag, den KAG-Weg zu schließen und das Schulgelände zu umzäunen. Denn gerade der Durchgangsweg sei es, der "vor allem an Wochenenden zu Vandalismus und starker Verschmutzung" führe. Grund ist der "Außentreffpunkt-Charakter" des KAG-Geländes: Junge Leute nutzen es gern zum Zechen und emittieren dabei immer wieder Lärm und Müll, wenn auch — mangels Masse — normalerweise nicht soviel wie an den jüngsten Tollen Tagen.

"Vor zwei Monaten wäre ich sogar fast einmal mit dem Fahrrad gestürzt, weil irgendein Rowdy einen der Radständer mitten auf den Weg gerückt hatte", erzählt FDP-Schulausschussvertreter Frank Noack im RP-Gespräch von einem Erlebnis im Dunkeln. Im Ausschuss zog er den Einzäunungsantrag dennoch zurück, weil keine Mehrheit ersichtlich war. So stellte etwa die CDU die Wirksamkeit der von Noack selbst mit 75.000 Euro veranschlagten Zaunanlage in Frage: "Zäune können auch überklettert werden", lautete der Einwand der Mehrheitsfraktion.

Als Kompromiss einigten sich die Ausschussmitglieder auf einen Prüfantrag an die Verwaltung über eine etwaige Absperrung zumindest der überdachten Teile des Schulhofs. Denn gerade die seien es ja, die das KAG-Gelände als Außentreffpunkt anziehend machen: Auch junge Leute, die sich an der frischen Luft versammeln, stehen ungern im Regen.

In Frage kommen "könnten" laut Schulamtsleiterin Ute Piegeler Rollgitter. Vor einer möglichen Anschaffung sind nach ihrer Auffassung allerdings nicht nur die Kosten zu klären, sondern auch Aspekte der Praktikabilität: "Bisher funktioniert unser Schließsystem am KAG nach dem Prinzip: Ab einer bestimmten Uhrzeit kommt man noch aus dem Gebäude heraus, aber nicht mehr hinein. Wenn der Hausmeister Rollgitter vor der Eingangsüberdachung herunterließe, dürfte es natürlich nicht zu der Situation kommen, dass ein Lehrer dann plötzlich in einer Art Lebendfalle sitzt: die Tür hinter ihm zu und das Gitter ebenfalls."

Keine Mehrheit im Ausschuss erhielt der fast schon traditionell zu nennende Antrag der Grünen auf 50 000 Euro für die Sanierung der Schultoiletten des KAG. Amtschefin Piegeler sieht es wie die ablehnende CDU: "Wenn die WC-Anlage verdreckt ist, dann liegt dies am Verhalten einiger Nutzer, nicht am baulichen Zustand" — zumal die Vorräume mit den Waschbecken erst voriges Jahr neu gekachelt worden seien.

"In den Mädchen-Toiletten sieht es viel besser aus, seit einige Schülerinnen die Zwischenwände eigenhändig von Bekritzelungen gesäubert haben", hat Piegeler festgestellt und wünscht sich so eine Aktion auch für die Jungenklos: "Eigeninitiative müsste doch auch dort eine motivierende Wirkung entfalten."

(RP/ac/ila)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort