Monheim Mus-e ist Vergangenheit, Stadt will eigenes Konzept

Düsseldorf · Der Vorstand der Yehudi Menuhin Stiftung hat am Montag bekannt gegeben, dass er den Insolvenzantrag gestellt hat. Die Stiftung sei zahlungsunfähig geworden, weil sich die Bezirksregierung weigere, Fördermittel in Höhe von einer Million Euro freizugeben. Sie erkenne deren Belege über bereits gezahlte Künstlerhonorare nicht an.

Achim Nöhles, Leiter der Schule am Lerchenweg, ist bestürzt. "Das ist schade um die Idee, Künstler an die Schulen zu holen, um Kunst für Kinder erlebbar zu machen — frei von Leistungsdruck." Die Zusammenarbeit — angefangen an der Wilhelm-Busch-Schule — reiche ein Jahrzehnt zurück. Aber schon im vergangenen Sommer hatte die Stiftung der Stadt signalisiert, dass der städtische Anteil von 30 000 Euro für eine Finanzierung der Mus-e Projekte an der Hermann-Gmeiner und der Schule am Sandberg nicht mehr ausreiche.

Gleichzeitig beschloss der Rat der Stadt, diese freiwillige Leistung auf 15 000 Euro zu reduzieren. "Die Zusammenarbeit wurde beendet", berichtet Georg Thomanek, zuständig für Kultur und Bildung. Einen Aufschrei der Empörung gab es aber nicht, weil die Stadt zum 1. Januar eine Koordinatorin kulturelle Bildung einstellte, die mit Hilfe der im Haushalt eingestellten und noch zu akquirierenden Fördermittel ein neues Gesamtkonzept erstellen soll, das teils auf der Grundidee von mus-e fußt, teils aber auch neue Wege geht.

"Wir wollen die künstlerischen Programme nicht in den Unterricht integrieren, sondern mehr projektorientiert anlegen", sagt Thomanek. "Wir sind sehr dankbar, dass die Stadt auf diese Weise Idee und Inhalte erhält", erklärt Nöhles. Derzeit ist unter anderem ein Schauspieler an seiner Schule, der mit den Erstklässlern ein Lese-Schreibprojekt, namens Schreibtanz, umsetzt.

(RP)
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