Mensch & Stadt Langenfelder fördert Mozart-Konzerte

Langenfeld · Die Webseite von Stifter Bernhard Weik umfasst nahezu 1500 Audiodateien.

 Bernhard Weik hat ein Faible für das Genie aus Salzburg.

Bernhard Weik hat ein Faible für das Genie aus Salzburg.

Foto: RP/Jürgen Steinbrücker

In diesem Jahr spricht zwar alle Welt von Beethoven, weil der Komponist vor 250 Jahren (in Bonn) geboren wurde. Doch das hält den Langenfelder Bernhard Weik nicht davon ab, sich und andere für die Musik Mozarts zu begeistern, zumal ein runder Geburtstag in dessen Familie noch gar nicht so lang her ist: Leopold Mozart, der Vater von Wolfgang Amadeus, wurde vor rund 300 Jahren, am 14. November 1719, geboren. Für Bernhard Weik ein Anlass, an das Schaffen des Sohnes zu erinnern. Ist doch einer der Zwecke, für die das Ehepaar Weik einst die nach ihnen benannte Langenfelder Stiftung gründeten, neben der Integration von Menschen mit Behinderung auch die Weiterverbreitung von Mozarts Musik.

„Diese Musik ist Medizin für die Nerven“, sagt Weik, der sein Vermögen, das er durch den Verkauf seines Unternehmens erwarb, zu einem gut Teil in die Stiftung einbrachte. „Wenn ich damals Probleme mit oder in der Firma hatte, mit einem sorgenvollen Gesicht nach Hause kam, dann aus einer Gewohnheit Mozart-Musik hörte, waren die Probleme auf einmal weg“, erzählt er. So reifte in ihm der Entschluss, diese Musik möglichst vielen Interessierten zugänglich zu machen. Zugute kam Weik die Einführung und rasche Verbreitung des Internets. So wird unter bestimmten Bedingungen die Aufführung von Mozart-Werken unterstützt.

„Diese Förderung umfasst inzwischen 273 (von 626) KV-Nummern, die in 168 Konzerten und Liederabenden eingespielt und seit 2001 mit 188.000 Euro unterstützt wurden“, berichtet Weik. KV steht für Köchelverzeichnis, in dem Mozarts Werke systematisch erfasst sind. Auf der speziellen Mozart-Homepage der Weik-Stiftung unter www.mozart-w-a.de befinden sich mittlerweile 1485 mp3-Audiodateien und 832 Bilddateien. 381 Künstler werden mit ihrer Vita vorgestellt. Einige Konzerte mit Stiftungsförderung fanden im Juli 2019 in Leipzig im Panometer, auf Schloss Hanstein in Ostheim vor der Rhön und in der Stadthalle Ettlingen statt. „Zu Beginn der Förderung musste ich diesen Stiftungszweck noch bekannt machen, aber jetzt kommen die Anfragen längst ohne mein Zutun an die Stiftung“, erklärt Weik. Mozart-Konzerte wurden natürlich auch in Langenfeld gefördert, so 2014 die Aufführung der C-Moll-Messe in St. Josef unter Leitung von Esther Kim und Matthias Krella, 2009 das von Esther Kim einstudierte und dirigierte Requiem oder 2004 in der Martin-Luther-Kirche Reusrath die Messe in C-Dur unter Leitung von Ute Grapentin.

„W. A. Mozart hat ein breites Spektrum an Werken geschaffen, da ist für jeden etwas dabei, auch für mich gibt es die ,schönsten’ Melodien“, betont Weik. Er erinnere sich an eine Autofahrt, bei der er immer wieder den zweiten Satz des Violinkonzertes KV 211 anhörte. Das sei Balsam für die Seele gewesen.

Vor etwa zehn Jahren lernte Weik Hermann-Walter Zillekens kennen, der seitdem die Mozart-Homepage ehrenamtlich betreut. Aufnahmen, Bilder und Texte werden durch ihn in die Webseiten der Weik-Stiftung übernommen. Nach vorsichtiger Schätzung hat Zillekens dafür bisher mehr als 2000 Stunden für diese ehrenamtlicher Arbeit aufgewendet. „Als ich in sein Haus kam und das Klavier gesehen habe, dachte ich sofort: Das ist der richtige Mann für diese Aufgabe“, erinnert sich der Stifter. Alle geförderten Konzerte können unter www.mozart-w-a.de gratis gehört werden.

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