Langenfeld/Monheim Hoteliers rechnen in 2013 mit Einbußen

Langenfeld/Monheim · Trotz der etwas gebremsten Erwartungen setzten die Betreiber auf Investitionen und bauen gezielt Schwerpunkte aus.

 Andreanna Zioga lässt derzeit den ehemaligen Wellness-Bereich in der fünften Etage des Hotels Mondial umbauen.

Andreanna Zioga lässt derzeit den ehemaligen Wellness-Bereich in der fünften Etage des Hotels Mondial umbauen.

Foto: Matzerath

Sie heißen "Beauty", "Fotokina" "Drupa" oder "ProWein" und locken jedes Jahr zigtausende Besucher in den Großraum Köln-Düsseldorf. Regionale und internationale Messen sind für die Hoteliers zwischen den beiden Ballungszentren überlebenswichtig. Gäste, Aussteller und Messebauer übernachten wegen der günstigen Lage und der guten Anbindung gerne in Langenfeld und Monheim. Nach dem Rekordjahr 2012 rechnen Hoteliers für 2013 allerdings mit Umsatzeinbußen. Das ergab eine Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK). "Die Hoteliers in Düsseldorf und im Kreis Mettmann rechnen für 2013 mit schlechteren Geschäften", fasst Alarik Graf Wachtmeister, Vorsizender des IHK-Ausschusses für Tourismus, Kongress- und Ausstellungswesen, das Ergebnis der Erhebung zusammen, "aber dank des starken Messejahres 2012 und der insgesamt robusten Konjunktur in der Region ist die Lage nach wie vor gut."

An der Umfrage beteiligten sich insgesamt 115 Hotels, davon 85 aus der Landeshauptstadt und 30 aus dem Kreis Mettmann. Letztere konnten rund die Hälfte aller Übernachtungen in der Region bei sich verbuchen. Entsprechend zufrieden sind die Hoteliers im "Speckgürtel" zwischen den beiden Großstädten am Rhein. "Im vergangenen Jahr gab es viele große Messen, die nur alle zwei oder vier Jahre stattfinden — und das hat sich auch bei unseren Buchungszahlen deutlich bemerkbar gemacht", sagt Andreanna Zioga, Direktorin des Langenfelder Hotels "Mondial" an der Solinger Straße. "Das laufende Jahr 2013 wird da zwangsläufig nicht mithalten können, aber wir gehen trotz der großen Konkurrenz in Düsseldorf durchaus optimistisch in die Saison."

Um trotz des großen Angebots an Hotelzimmern in der Region bestehen zu können, setzen die gebürtige Griechin und ihr Geschäftsführer Muharrem Birol auf neue Strategien für das vergleichsweise bescheidene Messejahr: Entgegenkommende Preispolitik, mehr Service zu gleichen Konditionen und Extras wie 120 Fernsehsender oder Zugang zu einem LTE-Netz seien dabei die entscheidenden Argumente für eine Buchung in ihrem Haus, das derzeit Übernachtungsmöglichkeiten in 66 Zimmern bietet. "Wir müssen uns immer wieder neu erfinden", meint Zioga, "Der reine Aufenthalt reicht heutzutage nicht mehr." So organisiere das "Mondial" inzwischen unter anderem auch Shuttle-Busse zu den großen Messe-Standorten und Städtereisen nach Paris oder Amsterdam.

"Wir können nicht klagen"

Trotz der etwas gebremsten Erwartungen für 2013 setzt die Langenfelderin auf Investitionen. Derzeit wird der ehemalige Wellness-Bereich in der fünften Etage des Hotels umgebaut. So sollen 14 neue Zimmer entstehen. Der Fokus liegt bereits auf 2014, wenn wieder große Messen in die beiden Großstädte locken.

"Die Geschäfte laufen gut, aber der Ausbau weiterer Geschäftsfelder wie Event-, Städte-, und Gesundheitstourismus sind wichtig, damit das auch in Zukunft so bleibt." Ein zweites Standbein hat auch das Hotel am Wald, das mit 135 Betten in 97 Zimmern das größte Gastgewerbe in Monheim ist. Neben den Gästen, die durch die Messen in der Region in das Haus an der Opladener Straße kommen, buchen viele Unternehmen auch die Tagungsräume für Vorträge oder Betriebsfeiern.

Hochzeiten und andere Familienfeste können dort ebenfalls problemlos steigen — auch, weil das Thema Barrierefreiheit früh erkannt wurde. Sowohl ein Teil der Zimmer als auch die Tagungsräume sind für Rollstuhlfahrer problemlos zugängig. "Die meisten unserer Gäste bleiben zwar nur zwei oder drei Tage", sagt Helga Blum, Sprecherin der Hotelgruppe, die auch noch im Schwarzwald und in Krefeld weitere Häuser betreibt. "Aber die Auslastung ist fast optimal. Wir können nicht klagen. Im Gegenteil: Eigentlich entwickeln sich die Zahlen sehr gut."

(RP)
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