Monheim Eine junge Frau setzt auf Rehatraining

Monheim · Caroline Schranz macht derzeit eine Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau. Bewegung allein reicht ihr nicht.

Sie will vor allem eines mit ihrer Arbeit erreichen: Den Menschen helfen. Manchen Kunden brachte Caroline Schranz schon vor Freude zum Weinen und schenkte ihnen neue Hoffnung.

Das Leben der 20-jährigen Monheimerin prägte, seitdem sie denken kann, der Sport: Früher tanzte und schwamm Caroline, war im Leichtathletiksport aktiv. Heute hat sie sich ganz dem Cheer-Leading verschrieben. Rund fünf Mal pro Woche trainiert sie selbst oder gibt Training. Nachdem sie 2012 ihr Fachabitur am Otto-Hahn-Gymnasium gemacht hatte, stand für Caroline dementsprechend fest: Ein Job, bei dem sie aktiv sein kann, muss her. "Nur am Schreibtisch zu sitzen, ist gar nichts für mich", sagt die 20-Jährige. Sie entschied sich dafür, eine Ausbildung zur Sport- und Fitnesskauffrau zu machen. Über die entsprechende Kontakte verfügte sie bereits: Ihre Eltern betreiben in Düsseldorf-Reisholz ein Gesundheitszentrum.

Dort macht Caroline nun seit August 2012 ihre Ausbildung und ist nicht nur im Fitnessbereich tätig. Neben Relax-, Stretch und Pilates-Kursen gehören Rehasport und Zirkeltraining zu ihren Aufgaben. Zusätzlich hat sie eine Fortbildung zur Rehaübungsleiterin absolviert und verfügt über eine Trainer B-Lizenz. "Ich gebe meine Erfahrungen sehr gerne weiter. Während des Trainings können sie ihren Stress und ihre Alltagssorgen vergessen", berichtet sie.

Gerade die Arbeit mit Menschen, die unter Beschwerden leiden, liegt Caroline am Herzen: "Es ist so schön, wenn ich ihnen helfen kann und sie wieder ein Ziel vor Augen haben. Ich möchte unbedingt, dass es den Leuten auch wieder besser geht."

Ihr Ehrgeiz konzentriert sich derzeit ganz besonders auf eine spezielle Kundin. Die Frau wurde aufgrund zweier Brüche und eines Muskelabrisses vier Mal am Oberschenkel operiert, ihr wurde ein Metallstab eingesetzt, der von der Hüfte bis zum Knie hinunter verläuft. Seitdem kann sie nur noch mit Krücken laufen. Sie habe keine Hoffnung mehr gehabt und sich selbst nie mehr ohne Hilfe laufen sehen. Nicht so Caroline. Ob gezielte Übungen oder "tapen", die 20-Jährige setzt alles daran, um der Frau zu helfen. "Ich glaube fest daran, dass sie die Krücken eines Tages im Schrank lassen kann." Diese Zuversicht hat die Frau derart bewegt, dass sie vor Freude und aus Dankbarkeit geweint hat. Ein Moment, den Caroline so schnell nicht mehr vergessen werde.

Auch wenn Caroline im Juni ihre Ausbildung beendet, am Ziel ist sie noch nicht angekommen. Im Oktober möchte sie ein Bachelorstudium im Bereich Sportmanagement, Sportökonomie beginnen: "Ich könnte danach wieder in den Betrieb zurückkehren und dort das Management übernehmen", erzählt sie. Eine kleine Pause gönnt sie sich dann aber doch noch zwischendurch. Im Sommer will sie nach Kroatien fahren. Dorthin, wo sie schon vor ihrer Ausbildung Kraft für die neuen Aufgaben gesammelt hat.

(aks)
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