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Langenfeld/Monheim Der Wald lockt – und leidet

Langenfeld/Monheim · Die Meteorologen versprechen für das Wochenende goldenes Oktoberwetter, ideal für einen Waldspaziergang. Doch den Beständen geht es – verursacht durch den Klimawandel – noch genauso schlecht wie vor einigen Jahren.

 Schöne Spazierwege, ruhige Joggingstrecken und ausgedehnte Radstrecken: Der Knipprather Busch in Monheim bietet gerade Familien ideale Naherholung.

Schöne Spazierwege, ruhige Joggingstrecken und ausgedehnte Radstrecken: Der Knipprather Busch in Monheim bietet gerade Familien ideale Naherholung.

Foto: Matzerath

Die Meteorologen versprechen für das Wochenende goldenes Oktoberwetter, ideal für einen Waldspaziergang. Doch den Beständen geht es — verursacht durch den Klimawandel — noch genauso schlecht wie vor einigen Jahren.

Das sonnige und milde Herbstwetter ist ideal für einen Waldspaziergang. Orangefarben, gelb und rötlich leuchtet das Laub im Knipprather Busch. Doch das idyllische Bild ist trügerisch. Dem Wald in Langenfeld und Monheim gehe es derzeit genauso schlecht wie schon vor einigen Jahren, sagt Forstbetriebsleiter Karl Zimmermann. "Weniger als ein Viertel aller Waldbäume kann nur noch als gesund bezeichnet werden", stellte NRW-Umweltminister Johannes Remmel bei der Vorlage des Waldzustandsberichtes 2011 fest. Ob der Trend anhalte, sei demnächst in der Neuauflage nachzulesen, die im November veröffentlicht wird, erklärte Wolfgang Westenberg vom Regionalforstamt Niederrhein.

Erderwärmung und saurer Regen setzten den Gehölzen zu, konstatiert Zimmermann, der die Bestände in der Region unter die Lupe nimmt. "Es gibt Buchen und Eichen, die mit dem Klimawandel Probleme haben." Schadstoffe in der Luft spielten eine besonders große Rolle: "Der Wind kennt keine Grenzen." Zwar kalkten die Förster die Waldböden regelmäßig, um die Auswirkungen des sauren Regens abzumildern, doch: "Ist die Suppe versalzen, lässt sich nur noch wenig retten", weiß der Forstbetriebsleiter. Und auch durch das trockene Frühjahr 2011 hätten viele Bäume einen Knacks bekommen. "Die brauchen einfach Zeit, um sich wieder zu erholen."

Im Großen und Ganzen sei der rund 450 Hektar umfassende Waldbestand in Langenfeld und Monheim noch in einem guten Zustand. Im Knipprather Busch und von Reusrath bis zur Ohligser Heide sowie in Wiescheid wachsen überwiegend Eichen, Buchen, Eschen und Erlen. Außerdem einige Roteichen, Fichten, Lerchen und Birken. Wichtig sei es, bei Neuanpflanzungen darauf zu achten, was an den Standort passe. Die Böden in der Region seien sowohl feucht und vom Grundwasser beeinflusst als auch trocken und von Kies durchsetzt.

Ein Mischwald, wie man ihn in Langenfeld und Monheim vorfinde, sei robuster als Monokulturen, wenn Stürme wie Kyrill im Jahr 2007 aufzögen. Der Wald bietet nicht nur Lebensraum für Wildschweine, Hasen, Rehe und Vögel — er dient vor allem der Naherholung. Bei schönem Wetter kann es am Wochenende eng werden: Konflikte sind vorgezeichnet, wenn sich Reiter, Radfahrer und Spaziergänger die Natur teilen müssen. "Wir leben schließlich nicht im entlegenen Dschungel", appelliert Zimmermann an die Kompromissbereitschaft der Nutzer.

(RP/rl)
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