Tierärztinnen "Stadt hat die Bevölkerung fahrlässig gefährdet"
Die Krefelder Tierärztinnen Tanja Domurath und Susanne Wolters warnen davor, Fundtiere zu Hause zu betreuen.
Wieso ist die Aufnahme eines Fundtieres so gefährlich?
Domurath: Das ist in gleich mehrerer Hinsicht schwierig. Zum einen wissen die wenigsten Bürger, dass sie laut BGB eine Verpflichtung dem Tier gegenüber eingehen, sobald sie es bei sich aufnehmen. Sie müssen von da an für alle Kosten wie Futter oder Tierarzt aufkommen. Zum anderen können Fundtiere natürlich Krankheiten einschleppen, die im besten Fall lästig sind wie Katzenschnupfen oder Pilz, die aber auch für Menschen gefährlich werden können wie beispielsweise Tollwut.
Gibt es denn aus Ihrer Sicht noch mehr Gefahren?
Wolters: Man darf nicht vergessen, dass verletzte oder gestörte Tiere häufig hochgefährlich sind. Da ist wirklich alles vorstellbar. Privatleute aufzufordern, fremde, nicht untersuchte Tiere bei sich aufzunehmen, wie es die Stadt getan hat, ist aus meiner Sicht eine fahrlässige Gefährdung der Bevölkerung.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Zuständigen beim Krefelder Ordnungsamt?
Domurath: Wir hatten den Eindruck, dass wenig Fachkenntnis vorhanden ist.
BÄRBEL KLEINELSEN FÜHRTE DAS INTERVIEW.