Krefeld Neues Projekt: Kita-Schwimmkurs

Krefeld · Die städtische Jugendhilfe hat ein Modell-Projekt für Kindergärten initiiert und sucht noch Spender.

 Im Badezentrum Bockum werden Fünf- bis Sechjährige ans Wasser gewöhnt. Familien, die bei der Erziehung der Kinder Unterstützung brauchen, sind die Hauptzielgruppen des Projekts. Oft können auch die Eltern nicht schwimmen. Manche der Kinder haben noch nie ein Schwimmbad von innen gesehen.

Im Badezentrum Bockum werden Fünf- bis Sechjährige ans Wasser gewöhnt. Familien, die bei der Erziehung der Kinder Unterstützung brauchen, sind die Hauptzielgruppen des Projekts. Oft können auch die Eltern nicht schwimmen. Manche der Kinder haben noch nie ein Schwimmbad von innen gesehen.

Foto: Lothar Strücken

Rund 100 Vorschulkinder aus sieben verschiedenen städtischen Kindertagesstätten haben in den vergangenen Monaten das Schwimmen erlernt. "Die schwimmende Kita" heißt das vom Fachbereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung initiierte Modellprojekt, das zum Ziel hat, die Fünf- bis Sechsjährigen an Wasser zu gewöhnen, ihnen die Grundzüge von Rücken- und Brustschwimmen beizubringen und, je nach motorischen Fähigkeiten, das Schwimmabzeichen "Seepferdchen" abzulegen.

"Manche Kinder haben wirklich noch nie ein Schwimmbad von innen gesehen", sagt Sabine Schuffels, Leiterin der Kindertagesstätte Felbelstraße. Kein einziges ihrer Vorschulkinder konnte bis zum Start des Modellprojektes schwimmen. Dabei sei das Alter von fünf oder sechs Jahren eigentlich der optimale Zeitpunkt, viel besser als mit neun Jahren in der Grundschule. Das weiß Sachgebietsleiter Dieter Porten, der selber schon hunderten Kindern das Schwimmen beigebracht hat.

"Das Problem ist, dass heute auch viele Eltern gar nicht mehr schwimmen können", ergänzt Fachbereichsleiter Gerhard Ackermann. Diese Familien, die, so Ackermann, "Unterstützung bei der Erziehung der Kinder brauchen", sind die Hauptzielgruppe des Schwimmprojekts. Danach wurden auch die teilnehmenden Kindertagesstätten ausgesucht.

14 Kinder können pro Trainingsgruppe am Schwimmunterricht teilnehmen, der 24 Einheiten beinhaltet. Einmal in der Woche machen sie sich mit zwei Erzieherinnen auf den Weg in eines der städtischen Bäder. Auch die Erzieherinnen gehen mit ihren Schützlingen ins Becken. Sie unterstützen die Schwimmlehrerin während der 45 Minuten dauernden Wasserzeit. "Die Kinder lieben den Kurs und beschreiben ihn mit allen positiven Worten, die man im Kinderwortschatz findet", berichtet Sabine Schuffels. Auch sie findet nur positive Worte für ihr "Lieblingsprojekt" der letzten Jahre.

"Die Kinder sind unheimlich stolz. Der Kurs ist ein richtiges Highlight, über das man auch toll sprechen kann." Und neben dem eigentlichen Schwimmenlernen habe es auch viele weitere positive Aspekte, von Selbstständigkeit beim An- und Ausziehen, bei dem die besondere Herausforderung sei, auch alle Anziehsachen wiederzufinden, über Verkehrserziehung beim Weg zum Schwimmbad bis zum Hygieneaspekt bei den anschließenden Schaumpartys in der Dusche.

Noch bis zu den Osterferien dauern die Kurse des Modellprojektes. Doch danach soll es weitergehen. Gesucht wird derzeit noch nach Finanzierungsmöglichkeiten. Während der Modellphase hatte der Fachbereich die Kosten von rund 800 Euro pro Kurs getragen, außerdem hatte die Bezirksvertretung Mitte zwei Kurse gesponsert. Nun hofft man auf weitere Sponsoren.

(RP/rl)
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