Über Beruf und Ausbildung Mit Mut zum Traumjob starten

Krefeld · In einer großen Serie zum Thema Berufsausbildung in Zusammenarbeit mit der Sparkasse stellen wir Berufe vor, Strategien, den richtigen Beruf zu finden, Bewerbungstipps, eine Stilberatung - und erklären, warum man seinen Traumjob nicht zu früh aufgeben sollte.

Kleine Jungs wollen Feuerwehrmann werden, kleine Mädels Prinzessin. Werden die Kleinen groß, ändern sich ihre Wünsche. Nun schwärmen die Teenager auf einmal davon, als Popstar reich und berühmt zu werden oder als Model, die großen Laufstege dieser Welt zu erobern.

Alles nur schwärmerische Fantastereien, die schon bald wie Seifenblasen zerplatzen werden? "Nein. Das muss nicht sein. Man muss sich jedoch mit seinen Träumen kritisch auseinandersetzen", sagt Sabine Haberland-Hoffmann, Ausbildungsleiterin der Sparkasse Krefeld.

Generell findet sie es erst einmal gut, wenn Jugendliche sich über ihren späteren Beruf Gedanken machen. Und nicht alles, was Eltern abwegig finden, muss es auch tatsächlich sein. "Es bleiben wahrscheinlich sehr viele Potenziale junger Menschen unentdeckt, die aber gesellschaftlich hoch wertvoll wären, weil junge Leute sich nach den Wünschen anderer richten und nicht ihre eigenen Ziele verfolgen", vermutet die Expertin.

Die Sparkasse bietet aus diesem Grund eine Veranstaltung "Job-fit spezial" zum Thema "Traumjob" an. "Ziel der Veranstaltung ist es, dass Jugendliche mit anderen Jugendlichen ins Gespräch kommen und ihre Berufswünsche diskutieren. Dabei geht es darum, die eigenen Interessen und Talente realistisch einzuschätzen", erklärt Tanja Oymanns, Bereich Marketing der Sparkasse Krefeld. Die heutige Fülle an Berufen verunsichert Jugendliche. Da ist es einfacher, wie aus Kindertagen gewohnt die Eltern entscheiden zu lassen, auch wenn deren Vorstellungen sich nicht mit den eigenen Interessen decken.

"Davon kann ich nur abraten. Wer seinen Beruf nicht gerne macht, der wird auf Dauer damit nicht glücklich", sagt Sabine Haberland-Hoffmann. Deshalb lohnt aus ihrer Sicht die Beschäftigung mit den einschlägigen Berufsberatungsportalen im Internet allemal. Kritisch sollten Jugendliche nicht nur ihre Stärken, sondern auch ihre Schwächen betrachten, beispielsweise beim Traumjob "Popstar".

Hilfreiche Fragen könnten sein: Kann ich gut genug singen, um mich gegen eine starke Konkurrenz durchzusetzen? Wie wirke ich auf andere Menschen? Wie gut ist mein Englisch, falls ich in dieser Sprache singen muss? "Außenstehende haben oft eine klarere Sicht auf die Dinge. Warum also nicht Oma, Opa oder Freunde fragen, wie sie die Qualitäten einschätzen. Meist bekommen Jugendliche durch ein solches Gespräch ganz neue Einblicke und vielleicht neue Impulse, in welche Richtung ihre Berufssuche weitergehen könnte", sagt die Expertin.

Tanja Oymanns warnt davor, dem nachvollziehbaren Bedürfnis nach Sicherheit zu viel Raum bei der Suche nach dem Traumjob einzuräumen. Dadurch würden direkt zu Beginn der Recherche Grenzen gesetzt, die unnötig sind und den Wunschberuf möglicherweise ausschließen. Deswegen sollten junge Leute unbefangen in das Abenteuer Beruf starten, sich in alle Richtungen informieren und vor allem Praktika machen. Haberland-Hoffmann: "In der Praxis merkt man dann schnell, ob der Traumberuf auch wirklich ein Traum ist und zu einem passt - oder eben nicht."

Seminar "Mut zum Traumjob", Do., 25. Sept., 15 bis 18 Uhr, Sparkasse Krefeld. Anmeldung unter www.sparkasse-krefeld.de/job-fit

(RP)
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