Krefeld Denkmal Et Bröckske: Lösung rückt näher

Krefeld · Stadt und Insolvenzverwalter befinden sich in Gesprächen. Aktuell zeigen laut Planungsdezernent Linne verschiedene Architekten Interesse.

Krefeld: Denkmal Et Bröckske: Lösung rückt näher
Foto: T. L.

Die Krefelder Stadtverwaltung und die Düsseldorfer Kanzlei Metzeler von der Fecht als Insolvenzverwalter für das denkmalgeschützte Bröckske an der Marktstraße sehen aktuell Chancen, dass das baufällige Brauhaus einen Investor findet.

"Wir befinden uns in guten Gesprächen mit der Krefelder Stadtverwaltung", sagte eine Sprecherin der Kanzlei auf Anfrage. Krefelds Planungsdezernent Martin Linne teilte auf Anfrage mit, dass Architekten durchaus Interesse auch an einer denkmalgerechten Sanierung zeigten: "Beim Et Bröckske hat es aktuell Anfragen von verschiedenen Architekten für ihre Investoren geben, die sich über das Objekt und die Steuerabschreibung nach Denkmalschutzgesetz erkundigt haben."

Seit Monaten ist der mögliche Abriss des Brauhauses aus dem Jahr 1951, für das einst 1,5 Millionen Euro Kaufpreis aufgerufen waren, Gegenstand von Verhandlungen zwischen Stadtverwaltung und dem Insolvenzverwalter Metzeler von der Fecht, der das Objekt für die inzwischen insolvente Brauerei Rhenania Robert Wirichs GmbH & Co. KG verwaltet. Bisher stand der vorläufige Denkmalstatus des Bröckske einer Investition im Weg.

Der Insolvenzverwalter hatte zuletzt in unserer Zeitung Druck gemacht - wenn das Haus endgültig unter Denkmalschutz gesetzt wird, könne es nicht verkauft werden, weil dann niemand investieren würde. Eine mögliche Variante ist aus Sicht des Insolvenzverwalters, dass die Fassade des Et Bröckske erhalten bleibt und nur innen ausgebaut wird. Auch eine weitere gastronomische Nutzung sei dann denkbar, so eine Sprecherin.

Beim Streitfall Et Bröckske ist die Chronologie der Unterschutzstellung erhellend: Die Untere Denkmalbehörde der Stadt stellte Et Bröckske erst unter vorläufigen Schutz, nachdem ein Abrissantrag für das Objekt gestellt worden war. Am 20. Februar 2013 folgte der Denkmalausschuss der Empfehlung zur Eintragung von Et Bröckske in die Denkmalliste der Stadt. Doch dies ist noch nicht der letzte Schritt - ein Verfahren zur Eintragung in die Denkmalliste wurde laut Stadt eingeleitet, ist aber noch nicht abschließend bearbeitet.

Das Rheinische Amt für Denkmalpflege des LVR als wissenschaftlicher Begleiter bei Denkmalfragen sieht die Stadt Krefeld jetzt am Zug. Sprecherin Sabine Cornelius sagt: "Eine Aufhebung des Denkmalschutzes steht nicht zur Debatte." Die Stadt wiederum betont in einer Antwort, dass nicht das Rheinische Amt für Denkmalpflege die letzte Entscheidung fälle. Wenn die Untere Denkmalbehörde in Krefeld einen Abriss erlaubt, könne das Amt für Denkmalpflege dagegen votieren - es käme es zum Ministerentscheid durch NRW-Bauminister Groschek.

(RP)
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