Krefeld Krefelder: Gutes Zirkuspublikum

Krefeld · 1111 verkaufte Karten zur Premiere: Der Zirkus Charles Knie war mit dem Start des Gastspiels auf dem Sprödentalplatz gestern hochzufrieden. Die Krefelder erwiesen sich als begeisterungsfähiges Publikum — Applaus für Mensch und Tier.

Der Zirkus Charles Knie mit dem Programm 2012
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Der Zirkus Charles Knie mit dem Programm 2012

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Auch das ist Zirkus: Zwei Nummern des Zirkus Charles Knie, eine komplizierte Jongleur-Einlage und ein Balanceakt auf rollenden Brettern, funktionierten bei der Premiere gestern nicht im ersten Anlauf.

Die Krefelder Zirkusbesucher, darunter besonders viele Familien mit kleinen Kindern, erwiesen sich aber als ein echtes Mutmacher-Publikum und feuerten die Artisten mit ihrem Applaus an, es ein zweites Mal zu versuchen. Das Mitfiebern hat sich gelohnt: Beide zweiten Versuche gelangen.

Im Vorfeld des Gastspiels des Zirkus Charles Knie hatte es Proteste von Tierschützern gegeben (siehe Zweittext auf dieser Seite) — der Zirkus hält von Elefant über Kamel bis hin zu Strauß und Seelöwe außergewöhnlich viele Wildtiere.

Von dieser Debatte ließen sich zumindest die Besucher gestern im 1400 Zuschauer fassenden Zirkusrund nicht beeindrucken. "1111 verkaufte Karten zur Premiere, wir sind absolut erstaunt, wie trotz des heißen Wetters hier der Besuch am ersten Tag läuft", sagte Zirkussprecher Sascha Grodotzki unserer Zeitung.

Der Zirkus Charles Knie hat sowohl Artistennummern als auch Tiernummern im Programm — die Mischung gestern erwies sich als kurzweilig. Atemberaubend war der Auftritt ser brasilianischen Trapezkünstler "Flying Costa" zum Finale, die unter dem Zeltdach wirbelten. Das "Duo Solys" überzeugte mit dezenter Akrobatik. Paolo Kaiser tanzte auf dem rollenden Brett.

Gekommen waren die meisten Besucher aber der Wildtiere wegen, die von Dompteur Marek Jama betreut werden. Besonders komisch: der Auftritt der beiden Seelöwen, von denen mit Seelöwin Steffi eine sogar aus dem Krefelder Zoo kommt. Die Tiere stupsten Bälle mit der Nase, schnappten Ringe und Futter.

Die Krefelder staunten darüber, dass so flutschig-korpulente Tierchen so gehorsam sein können. Das größte Tierspektakel gab es gleich zum Einlauf — da kamen der Reihe nach Zebras, Kamele und Pferde sowie Nandus sowie exotische Rinderarten und ein Känguru ins Zirkusrund.

Am Ende lang anhaltender Applaus und ein schweißgebadetes Publikum. Das lag aber nicht nur an der Darbietung der Künstler.

(RP)
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