Krefeld Krankenstand leicht erhöht

Krefeld · Junge Arbeitnehmer werden im Vergleich zu ihren älteren Kollegen häufiger krankgeschrieben, dafür aber meist nur aufgrund von kurzen und akuten Erkrankungen.

Das ist das Ergebnis einer Studie der DAK-Krefeld, die die Krankmeldungen 2010 mit denen von 2009 in der Region Krefeld-Mönchengladbach-Viersen verglich. Die Ausfalltage aufgrund der Erkrankungen lagen mit 3,4 leicht über dem Landesdurchschnitt von 3,3 Prozent. Den niedrigsten Krankenstand verzeichnet Düsseldorf mit 2,8 Prozent. Den höchsten Wert hatte Recklinghausen mit 4,5 Prozent.

Häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit in der Region Krefeld- Mönchengladbach-Viersen waren mit 20,3 Prozent Erkrankungen im Muskel-Skelett-System — zum Beispiel verspannter Rücken — mit 14,5 Prozent Erkrankungen des Atemsystems und mit 14,4 Prozent psychische Erkrankungen. Erkrankungen des Kreislaufsystems machen dagegen nur 4,4 Prozent aus.

Dabei ist die Zahl der Erkrankungen im Bereich Muskel-Skelett-System im Jahre 2010 von 217 auf 252 gegenüber dem Jahr 2009 gestiegen. Andererseits sanken im Vergleichszeitraum die Erkrankungen der Atemwege von 211 im Jahr 2009 auf 180 im Jahre 2010.

Christian Lipinski, Leiter des Servicezentrums Krefeld: "Auffällig ist, dass zunehmend auch jüngere Menschen von psychischen Krankheiten betroffen werden." Hier ist die häufigste Diagnose bei den 15- bis 29-Jährigen die "Somatoforme Störung", unter der acht Prozent der jungen Erwerbstätigen leiden. Bei diesem Krankheitsbild können für körperliche Beschwerden wie Schmerzen oder Herzprobleme keine organischen Ursachen gefunden werden. Begleitet sind diese Störungen oft von Depressionen, die bereits bei sieben Prozent der jungen Arbeitnehmer festgestellt wurden.

Für viele Befragten gehört regelmäßiger und starker Alkoholkonsum dazu, um sich nach der Arbeit zu entspannen. Beleibt ist das "Rauschtrinken": 37 Prozent der jungen Erwachsenen in NRW trinken mindestens einmal im Monat fünf oder mehr alkoholische Getränke in kurzer Zeit. Bundesweit waren es nur 34 Prozent.

In NRW beurteilen nach einer repräsentativen Befragung zwar 71 Prozent der Erwerbstätigen unter 30 Jahre ihre Gesundheit als gut oder sehr gut. Gleichzeitig fühlt sich mehr als die Hälfte aber in ihren Jobs unterfordert, was langfristig zu Stress und Krankheiten führen kann", erklärt Lipinski. Ebenso wie bei den rund 20 Prozent der jungen Erwerbstätigen, die sich in ihrem Beruf überfordert fühlen.

(rio)
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