Krefeld Haus & Grund: Kritik am Fassadenprogramm

Krefeld · Die Eigentümergemeinschaft Haus & Grund kritisiert in zwei Punkten das geplante Förderprogramm der Stadt Krefeld zur Modernisierung von Fassaden und Höfen. Mit dem Programm will die Stadt Krefeld Hauseigentümer zur Erneuerung ihrer Häuser anregen und mit Finanzanreizen locken. Am Donnerstag soll die neue Förderrichtlinie vom Stadtrat beschlossen werden.

Die Eigentümergemeinschaft Haus & Grund kritisiert in zwei Punkten das geplante Förderprogramm der Stadt Krefeld zur Modernisierung von Fassaden und Höfen. Mit dem Programm will die Stadt Krefeld Hauseigentümer zur Erneuerung ihrer Häuser anregen und mit Finanzanreizen locken. Am Donnerstag soll die neue Förderrichtlinie vom Stadtrat beschlossen werden.

Der Geschäftsführer von Haus & Grund Krefeld, Michael Heß, kritisiert, dass laut Entwurf der Stadtverwaltung eine energetische Fassadenerneuerung nicht gefördert wird. "Dass gegebenenfalls energetische Fassadensanierungen nicht förderungsfähig sein sollen, passt schlicht nicht in die Zeit und ist auch inhaltlich nicht nachzuvollziehen", sagt Heß.

Sobald nämlich mehr als 20 Prozent einer Fassade saniert werden, müssten die aktuellen Werte der Energieeinsparverordnung (ENEV) insgesamt eingehalten werden. "Dass bedeutet, dass immer dann, wenn mehr als nur ein reiner Anstrich einer Fassade vorgenommen wird, insgesamt eine energetische Sanierung zwingend gesetzlich vorgegeben ist", erläutert Heß. "Wenn gerade die sinnvollen energetischen Maßnahmen nun nicht Gegenstand der Förderung sein sollen, dann widerspricht dies doch allem, was derzeit vom Bund bis hin zur Kommune als Leitlinie gelten sollte, nämlich gerade die im Gebäudebestand unzweifelhaft vorhandenen Einsparpotentiale zu nutzen", so Heß.

Zudem stelle die geplante Verpflichtung zur Mietneutralität bei Inanspruchnahme von Fördergeldern einen gravierenden Rückschritt im Vergleich zur Rechtslage dar. Derzeit darf ein sanierender Eigentümer jährlich elf Prozent der Kosten der energetischen Sanierung auf die Mieter umlegen. Nun würde laut Heß derselbe Eigentümer 50 Prozent der Kosten der energetischen Sanierung gegebenenfalls von der Stadt als Zuschuss erhalten. Die weiteren 50 Prozent verblieben jedoch in voller Höhe beim Eigentümer. Heß: "Und dies, obwohl der Mieter in den Genuss einer ganz erheblichen Kosteneinsparung durch sinkende Heizkosten kommt. Eine solche Verschlechterung der Situation des Eigentümers machen wir nicht mit", kündigte Heß an. Selbst der Mieterbund halte eine Drittelung der Kosten bei energetischen Sanierungen (jeweils ein Drittel Eigentümer, Mieter und öffentliche Hand) für geboten. "Einige unserer Mitglieder, die der Sanierung offen gegenüberstehen und investieren wollen, werden so unnötigerweise ausgebremst ", kritisiert Heß.

(RP)
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