Krefeld/Kempen Mirco-Prozess: Olaf H. ab Dienstag vor Gericht

Krefeld/Kempen · Am Dienstag beginnt am Landgericht Krefeld der Prozess gegen den Mörder des zehnjährigen Mirco aus Grefrath. Am 3. September 2010 soll der 45-jährigen Olaf H. den Jungen entführt, missbraucht und ermordet haben.

Ende Januar hatte die Sonderkommission "Mirco" den mutmaßlichen Täter in seinem Haus in Schwalmtal festgenommen. Gegenüber der Polizei legte Olaf H. ein Geständnis ab und führte die Ermittler zu Mircos Leiche. Er hatte sie auf einem Ackergrundstück in Kerken abgelegt.

Dem Prozess vorausgegangen waren monatelange Ermittlungen. Schließlich waren es unter anderem Spuren aus dem Fahrzeug, das Olaf H. am Tatabend gefahren haben soll, die den ehemaligen Mitarbeiter eines Telekommunikationsunternehmens nach Polizeiangaben überführten.

Richter Herbert Luczak, Vorsitzender des Schwurgerichts, hat für den Prozess zunächst 15 Verhandlungstage angesetzt. Beobachter schließen nicht aus, dass weitere Termine notwendig sein werden. Laut Polizei hat Olaf H. in den Vernehmungen unterschiedliche Versionen der Tat geschildert. Das zunächst genannte Motiv, der Festgenommene habe aus beruflichem Frust heraus gehandelt, stellte sich später als falsch heraus.

Gerd Meister, der Anwalt des mutmaßlichen Täters, hat für den Prozessauftakt eine Erklärung seines Mandanten angekündigt. Dieser betrachte alles, was geschehen sei, als ein großes Drama, sagt Meister. Die Erklärung, die Olaf H. abgeben werde, werde aber kein Geständnis im Sinne der Anklage sein.

Mircos Eltern, die als Nebenkläger auftreten, werden an den ersten Prozesstagen nicht im Gerichtssaal erscheinen. Das sagt die Anwältin Gabriele Reinartz. Ihre Mandanten erwarteten, dass Olaf H. schuld- und tatangemessen verurteilt werde.

Der Leiter der Soko "Mirco", Kriminalhauptkommissar Ingo Thiel, sagt, er und seine Mitarbeiter seien froh, dass das Verfahren zu einem juristischen Ende geführt werde.

(RP)
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