Krefeld Infraschall: Die Suche geht weiter
Krefeld · Die Umbauten einer Halle bei Siempelkamp führten noch nicht zu Erfolg.
Das Rätselraten über die Ursachen für den Infraschall an der Hülser Straße geht weiter. Die bisherigen Untersuchungen haben darauf schließen lassen, dass eine im vergangenen Jahr auf dem Gelände der Firma Siempelkamp errichtete Halle durch Schwingungen Quelle des Infraschalls sein könnte. Das Unternehmen hat seit dem Bekanntwerden des Phänomens zahlreiche Schritte unternommen, um den unhörbar auf die Nachbarn wirkenden Infraschall zu beseitigen.
Seit 22. Januar wird die Halle nach dem Prinzip Versuch und Irrtum stückweise umgebaut, um den Schallkörper zu beseitigen. Begleitet von Messungen an der Halle und in einer benachbarten Wohnung wurden zunächst die offenen Seitenwände der Halle geschlossen, dann die Stirnseite geöffnet und zuletzt die Dachflächen beschwert, um die Halle als Resonanzkörper so zu verändern, dass sie als Quelle für Infraschall versiegt. Bislang ohne Erfolg. Die Messergebnisse, so Ralf Griesche von Siempelkamp gestern, zeigten zwar eine Minderung des Schalldrucks von durchschnittlich zehn Dezibel, hatten aber noch keinen Einfluss auf die Messergebnisse in der Nachbarswohnung. Die Belästigung mit Infraschall findet sogar während der Sonntagsruhe im Betrieb statt. Der vom Unternehmen beauftragte Professor Frank Kameier von der Fachhochschule Düsseldorf (Fachgebiet Strömungstechnik und Akustik) erklärt: "Wir führen die Messungen Schritt für Schritt gewissenhaft durch, das braucht eine gewisse Zeit, bis wir im Ausschluss-Prinzip mögliche Emittenten ermittelt haben."
Infraschall ist ein umstrittenes Thema. Das menschliche Ohr ist für den nicht hörbaren Infraschall nahezu unempfindlich. Eine schädigende Wirkung auf Gleichgewichtsorgane, Gehör, Lunge und andere innere Organe ist nicht eindeutig nachgewiesen. Lediglich bei psychischen Belastungen im Zusammenhang mit Infraschall seien Konzentrationsmängel und hoher Blutdruck bekannt.
Für alle Bürger hat das Unternehmen die Internet Seite www.sico-nachbar.de eingerichtet. Dort sind Informationen zu diesem Thema zusammengetragen worden.
