Krefeld Erntedank im Garten der Begegnung

Krefeld · Die Hülser Flüchtlingsinitiative hat mit engagierten Bürgern und Familien aus Syrien auf einem Brachgelände der SWK am Hülser Bahnhof einen kleinen Gemeinschaftsgarten angelegt. Sonntagnachmittag wurde dort Erntedank gefeiert.

 Mit Gesang, einigen Worten zum Erntedank und mitgebrachtem Finderfood feierten die Gemeinschaftsgärtner auf der von ihnen gestalteten Fläche am Hülser Bahnhof eine kleine, überkonfessionelle Andacht zum Fest.

Mit Gesang, einigen Worten zum Erntedank und mitgebrachtem Finderfood feierten die Gemeinschaftsgärtner auf der von ihnen gestalteten Fläche am Hülser Bahnhof eine kleine, überkonfessionelle Andacht zum Fest.

Foto: lez

Anstelle des gestrigen Montagstreffs kamen am Sonntagnachmittag mehr als 40 Erwachsene und Kinder von Hülser Bürgern und syrischen Flüchtlingsfamilien zusammen, um in dem Begegnungsgarten auf dem vormaligen Brachgelände neben dem Hülser Bahnhof eine kleine, überkonfessionelle Erntedank-Andacht zu feiern.

Seite Ende Mai haben die engagierten Mitwirkenden beiderseits des Wegs über die Schluffgleise an der Josef-Heinrichs-Straße ein zauberhaftes Gärtchen angelegt. Die Fläche ist im Besitz der Stadtwerke, die sie den Gemeinschaftsgärtnern für diese Saison zur Verfügung gestellt hatte.

"Grün ist die Hoffnung" hat die Hülser Flüchtlingsinitiative ihr Projekt nach der Idee der Hülser Kinderärztin Dorothee Engers genannt. "Zahlreiche Spenden haben die Anlage des Gärtchens ermöglicht. Die Stadt hat uns mit Hilfe von Flüchtlingskoordinator Hansgeorg Rehbein rund fünf Kubikmeter Mutterboden und Kompost zur Verfügung gestellt, so dass wir viele Obst-, Gemüse- und Zierpflanzen setzen konnten, die Kindergärten und Schulen zum Teil auf den Fensterbänken vorgezogen hatten. Andere haben uns Altreifen als Beete und Europaletten gespendet, aus denen wir Tische und Bänke bauen konnten. Auf der Komposttonne als Tisch hat Karl Heußen vom Heimatverein sogar schon Mathematik-Nachhilfe gegeben,", sagt die Medizinerin und Hobbygärtnerin.

Grund zum Erntedank hatten die Gemeinschaftsgärtner allemal: Weil sie die Pflanzen nicht nur bei der Montagsarbeit von 16 bis 18 Uhr gepflegt haben, konnten sie Bohnen, Tomaten, Himbeeren, Erdbeeren, Zucchini, Okraschoten, Mangold und Rucola ernten, verteilen und zum Teil auch nach der Arbeit verzehren.

"Wir haben zu unserer kleinen Feier alle eingeladen, die uns unterstützt haben. Jeder hat Fingerfood mitgebracht, und die benachbarten Firmen Edeka und Unterschemmann haben zusätzliche Leckereien gestiftet", zeigte sich Engers am Sonntag erfreut und dankbar. Auch die Referentinnen der beiden Hülser Gemeinden waren gekommen. Gemeinsam stimmten alle Mitwirkenden zur Gitarre das Lied "Mit der Erde kannst du spielen" an.

"Wir haben eigentlich das ganze Jahr über Erntedank gehabt und neben Skepsis und Verwunderung auch viel Zuspruch, Hilfsbereitschaft, Bekanntschaften und auch Freundschaften geerntet", sagte Dorothee Engers in ihrer kurzen Ansprache. - Künftig steht die Fläche nicht mehr zur Verfügung, "aber wir wollen versuchen, das Projekt an anderer Stelle fortzuführen", erklärte die Initiatorin.

(RP)
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