Aktion „Draußen schlafen“ in Rheurdt Familie erlebt Lagerfeuerromantik im heimischen Garten

Rheurdt · Großer Erfolg für die Aktion „Draußen schlafen“ des Awo-Bahnhofs Rheurdt und anderer Jugendeinrichtungen im Kreis Kleve. Allein in Rheurdt machten 60 Familien mit, kreisweit waren es über 400.

 Familie Ketelaers beim Stockbrotbacken. Später wurde gemeinsam im Zelt übernachtet.

Familie Ketelaers beim Stockbrotbacken. Später wurde gemeinsam im Zelt übernachtet.

Foto: ja/Arnulf Stoffel (ast)

Sabrina Kleinen, Ansprechpartnerin der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung im Rheurdter Awo-Bahnhof, hat eine „Outdoor-Tüte“ gepackt. Zum Vorschein kommen Trockenhefe, Rezept für Stockbrot, Marshmallows, Portionsbeutel für heiße Schokolade und Tee, eine Sammlung an Gruselgeschichten, Liederzettel und eine Taschenlampe. Die bekamen Familien, die bei der Aktion „Gemeinsam draußen schlafen“ mitmachten. Die Arbeitsgemeinschaft der Jugendeinrichtungen im Kreis Kleve hatte sie vorbereitet. „Wir brauchten jetzt eine gemeinschaftliche Aktion, um ein Zeichen in der Pandemie zu setzen. Ein Lichtblick für die Kinder, an dem sie jeder für sich, aber dennoch alle gemeinsam teilnehmen und einfach etwas Verrücktes mit der Familie tun“, beschrieb Kleinen das Konzept für die Nacht unter freiem Himmel.

Gemeinsam mit den Eltern im Zelt zu erwachen, ist an sich schon spannend. Den Kick bekam die Aktion allerdings durch den Austausch von Handyfotos, die sich die Kinder untereinander schicken. „Damit haben wir ein Gemeinschaftserlebnis, über das wir alle sprechen können“, so Sabrina Kleinen. Schon am frühen Abend gab es die ersten Fotos aus den Zelten, im Schlafsack, vom Grillen, von der Deko im Zelt oder beim Stockbrotessen. „Ich habe schon am Morgen von den Kindergartenkindern erfahren, wie groß die Vorfreude ist. Die Kinder waren richtig aufgeregt.“

Mit von der Partie: Familie Ketelaers. Ihr Zelt hat schon so manch ferne Land gesehen, jetzt füllt es den Garten aus. „Einfach toll, dass so viele Familien mitmachen und wir einfach aus der Lethargie rauskommen“, sagte Dirk Ketelaers, Rheurdts Bürgermeister. In der Vergangenheit gab es zwar das abendliche Sitzen an der Feuerschale für ihre Kinder Mats (9) und Mick (4). „Aber irgendwann ist auch die Feuerschale nach einem anstrengenden Tag nichts Besonderes mehr. Aus Sicht der Familien ist diese Aktion sehr positiv und sorgt für neuen Gesprächsstoff.“ Seine Frau Marina Ketelaers ist an dem Abend Meisterin im Stockbrotbacken. Das Abendprogramm steht: Lesen der Gruselgeschichten und Singen der Lieder. „Ist halt super, super cool“, so der Kommentar von Mats.

Im Kreis Kleve nahmen die Jugendfreizeiteinrichtungen in Rheurdt, Issum, Kerken, Wachtendonk, Straelen, Kevelaer, Weeze und Goch teil. Im Kreis machten über 400 Familien mit, darunter allein 60 in Rheurdt.

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