Kreis Kleve Rübenernte steuert auf einen Rekord zu

Kreis Kleve · Es kommt oft genug vor, dass die Kampagne bereits zum Jahreswechsel beendet ist. Doch diesmal arbeitet die Zuckerfabrik Pfeifer und Langen weiter durch, der Ertrag ist bestens und macht vielleicht sogar einen Rekord möglich.

 Die Rüben sind inzwischen fast alle von den Bauern der Region aus dem Boden geholt worden. Jetzt warten die Erdfrüchte darauf, zur Zuckerfabrik nach Appeldorn transportiert zu werden.

Die Rüben sind inzwischen fast alle von den Bauern der Region aus dem Boden geholt worden. Jetzt warten die Erdfrüchte darauf, zur Zuckerfabrik nach Appeldorn transportiert zu werden.

Foto: Binn

Die Ernte der Rüben ist so gut wie vorbei, die Kampagne noch lange nicht. Die Bauern haben die Erdfrucht größtenteils aus dem Boden geholt, jetzt warten die großen Rübenhaufen noch darauf, von der so genannten Maus auf die Rüben-Transporter geschaufelt zu werden.

Und die Transporter haben diesmal so viel zu tun wie selten. Der Rekord der Fabrik in Appeldorn lag bislang bei 1,3 Millionen Tonnen. "Wir werden diesmal im gleichen Bereich liegen. An diesen Rekord kommen wir heran, vielleicht übertreffen wir ihn auch", sagt der kaufmännische Leiter Jürgen Pintzke. Auf jeden Fall liegt Pfeifer und Langen klar über dem Vorjahresergebnis. Da war das Unternehmen insgesamt auf 850.000 Tonnen gekommen.

2014 gebe ein ausgesprochen gutes Ertragsjahr, pro Hektar liege das Ergebnis bei mehr als 85 Tonnen. Die Gründe dafür seien vielfältig. "Hier hat eine ganze Reihe von Faktoren zusammen gespielt", sagt Pintzke. Positiv habe sich natürlich das milde Wetter ausgewirkt. So sei auch eine frühe Aussaat möglich gewesen. Zudem sei besonders guter Rübensamen eingesetzt worden. Das alles führte dazu, dass die Kampagne diesmal besonders erfolgreich ist.

Daher wird sie auch länger dauern. Derzeit rechnet Pintzke damit, dass um den 20. Januar herum die letzten Rüben angeliefert werden. "Die Rüben sind schon fast alle aus der Erde, das ist üblich, weil es sonst auch die Gefahr gibt, dass es Frostschäden an den Früchten gibt."

Die Rüben werden nicht nur aus dem Umkreis, sondern aus der ganzen Region angeliefert. Inzwischen kommen die Transporter sogar aus der Umgebung um Münster, aus Venlo oder aus Wuppertal. Im Durchschnitt ist ein Lastwagen 46 Kilometer vom Feld bis zur Fabrik unterwegs. Zu Weihnachten hatten die Transport-Fahrer frei, es kamen keine Lieferungen mehr an. In der Fabrik wurde allerdings trotzdem weiter gearbeitet - rund um die Uhr. Denn wenn man die Produktion stoppen würde, müsste man fast wie in einem Bergbau die Produktionsstrecken wieder freibrechen, hier würde sich nämlich der kristallisierte Zucker festsetzen.

Damit die Firma über Weihnachten durcharbeiten konnte, lagerten zu den Feiertagen 50 000 Tonnen Rüben auf dem Gelände. Bei einer Produktion von rund 9000 Tonnen am Tag reichte das, bis heute die Transporter wieder kommen.

Der gute Ertrag freut die Verantwortlichen natürlich. "Vor allem, ist das für uns auch positiv, weil es den Landwirten zeigt, wie attraktiv es ist, Rüben anzubauen", erläutert Pintzke. Man werbe nämlich ständig um neue Vertragspartner. Und hier stehe die Rübe dann in direktem Kontakt zu anderen Feldfrüchten. "Und je positiver sich die Bilanz der Rübenernte für den Landwirt darstellt, desto reizvoller wird es für ihn, die Frucht wieder anzubauen."

Allerdings muss nach einem Rübenjahr auch erst einmal eine gewisse Pause auf den Feldern eingelegt und etwas anders angebaut werden. Nur so kann sich der Boden wieder erholen und bleibt auch in den kommenden Jahren ertragsreich.

(RP)
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