Kleve Mataré steht 2015 im Mittelpunkt

Kleve · Im kommenden Jahr wird sich das Museum Kurhaus Kleve seinem Namengeber widmen: Ewald Mataré. Eine Ausstellung beschäftigt sich mit seiner Berliner Zeit, Publikationen werden vorbereitet.

 Blick in die derzeitige Präsentation der Mataré-Werke.

Blick in die derzeitige Präsentation der Mataré-Werke.

Foto: Gottfried Evers

Drei große Ausstellungen dürfen die Museumsfreunde als Ausrufezeichen im Klever Museum Kurhaus im kommenden Jahr erwarten: Im März startet eine Schau mit Werken von Ewald Mataré, in deren Mittelpunkt die frühen "Berliner Jahre" stehen. Mit 20 ging der Aachener von seiner Heimatstadt in die aufstrebende Metropole, der Hauptstadt des Kaiserreiches, und begann mit seinem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin.

1914 wurde er Schüler beim berühmten Lovis Corinth, den er bald wieder verließ. Nach dem Militärdienst - er wurde nach wenigen Monaten aus gesundheitlichen Gründen wieder entlassen - trat Mataré 1918 der der Novembergruppe in Berlin bei. Doch auch die Künstler-Revolutionäre verließ er bald. 1920 fand er auf Wangerooge einen neuen Weg, änderte seine Kunst radikal.

Viele der Werke, die vor 1920 entstanden sind unbekannt - die Klever Ausstellung möchte diese Zeit aufarbeiten, versprach Kunde während der Weihnachtsfeier der Museumsfreunde im Museum Haus Koekkoek. Und kündete weitere Vorhaben an, die 2015 zum Mataré-Jahr werden lassen könnten. So soll neben dem Katalog zur Ausstellung über die Berliner Jahre endlich der Band über die Aquarelle erscheinen.

Hier hat das Klever Museum ja wunderbare Werke in seiner Sammlung. Und Kunde kündete noch ein weiteres Werk zu Mataré an, dessen Namen ja Teil des Klever Museumstitels ist: Das alte Werkverzeichnis der Skulpturen soll auf einen neuen Stand gebracht werden. Kunde: "Man sieht - Mataré ist ein wichtiger Schwerpunkt im kommenden Jahr". Mit den angekündigten Büchern - Katalog und Werkverzeichnissen - sollten Dinge entstehen, die auch über 2015 hinausweisen.

Ausklingen soll das Jahr mit einer Ausstellung über Govaert Flinck, dem 1615 in Kleve geborenen Rembrandt-Schüler. Für diese Ausstellung sollen bedeutende Leihgaben in die Schwanenstadt geholt werden. Natürlich hat das Kurhaus aber auch wieder zeitgenössische Kunst im Angebot. "Im Sommer werden sich Künstler mit dem Klever Arkadien auseinandersetzen", so Kunde.

Mit der Landschaft, über die Moritz von Nassau-Siegen auf Kleve schaute. Auf jeden Fall werden sie sich mit dem Grabmal des Nassauers, dieser "imposanten Anlage" befassen. Ein Anlass, Erinnerung und Vergänglichkeit zu vergegenwärtigen, sinnierte Kunde auf der Weihnachtsfeier, Tatsächlich bietet der Blick vom Grabmal in Richtung der Stadt und der Burg über die vielleicht vermeintliche Glückseligkeit Arkadiens auch die Kehrseite: Dann liegt im Rücken die den Tod symbolisierende Grabanlage. Denn auch die Präsenz des Todes ist Arkadien nicht fremd. So wie im wirklichen Leben. Das Thema verspricht einen spannenden Kunstsommer.

Fest zum Jahr gehört dann auch bald wieder Schule - Kunst - Museum, wenn sich die Schüler der Klever Schulen mit ihren Werken im Museum präsentieren werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort