Kleve Raser waren die Ausnahme

Kleve · Anlässlich des NRW-weiten 24-Stunden-Blitzmarathons wurde im Kreis an über 30 Stellen die Geschwindigkeit gemessen. In Kleve und Umgebung blieb die Zahl der Verstöße gering – zur Freude der Verantwortlichen.

 Polizist Manfred Derks und die Anwohner Hans Elsmann und Brigitte Naß.

Polizist Manfred Derks und die Anwohner Hans Elsmann und Brigitte Naß.

Foto: Gottfried Evers

Anlässlich des NRW-weiten 24-Stunden-Blitzmarathons wurde im Kreis an über 30 Stellen die Geschwindigkeit gemessen. In Kleve und Umgebung blieb die Zahl der Verstöße gering — zur Freude der Verantwortlichen.

Es war kurz nach zehn Uhr, als ein weißer BMW auf der Schmelenheide in Bedburg- Hau an der Messstation von Manfred Opgenorth, Leiter des Verkehrsdienstes der Kreispolizei Kleve, vorbei raste. Ein Anvisieren mit dem 500-er Lasermessgerät, zeigte nach Abzug der Toleranz eine Geschwindigkeit von 71 km/h — 21 km/h zu viel. Ein kleines Zeichen an seinen Kollegen genügte, und Motorradpolizist Volker Jansen schwingt sich auf seine Maschine um die Verfolgung aufzunehmen. Der uneinsichtige Raser konnte gestellt werden. 80 Euro und einen Punkt kostete ihn diese Fahrt. Ein solches Geschwindigkeitsvergehen blieb jedoch in der Klever Region beim 24-Stunden-Blitzmarathon eine der wenigen Ausnahmen.

Ortswechsel: Gegen 14 Uhr starteten die Polizisten Manfred Derks und Joachim Fischer ihre Schicht in der 30-er Zone der Waldstraße. Schon wenige Minuten später gab es den ersten Fall überhöhter Geschwindigkeit. Nach Abzug der Toleranz war eine Klever Mutter hier mit 13 km/h zu schnell unterwegs, um ihr Kind abzuholen.Termindruck ließ auch Isabel Wynhoff in die Radarfalle fahren — mit 12 km/h zu schnell. Ärgerlich fand die Kleverin die 25 Euro Verwarngeld. "Ich habe von dem Blitzmarathon gehört, aber ich habe nicht gewusst, dass direkt vor der Tür gemessen wird", sagte die Anwohnerin.

Am Ende der rund eineinhalbstündigen Messung waren fünf Fahrer angehalten worden. "Wenn das immer so wäre, wären wir glücklich", sagte Anwohnerin Brigitte Naß, die, genauso wie Hans Elsmann, diese Blitzstelle vorgeschlagen hatte. "Ein alter Mensch oder ein Kind kommen normalerweise nicht über die Straße, so viel Verkehr ist hier", erklärt die 76-Jährige, die in 42 Jahren Führerschein noch nie ein Knöllchen bekommen hat. "Davon kann sich aber keiner freisprechen", weiß sie.

Mit dem 24-Stunden-Blitzmarathon ist man neue Wege gegangen. "Erstmals konnten die Anwohner Wünsche äußern. Die Polizei geht ja nach den Unfallzahlen", erklärt Polizeipressesprecher Manfred Jakobi. Mit den Betroffenen ins Gespräch kommen und so die Geschwindigkeitsbegrenzungen bewusster wahrnehmen, nannte er die Ziele der Aktion.

Den gestrigen Tag sieht Manfred Jakobi als Erfolg. Ein Beispiel: "An der Felix-Roeloffs-Straße gab es bei 500 kontrollierten Autos nur acht Messungen im Verwarngeldbereich. Das heißt, 492 Fahrer haben was verstanden. Das ist eine gute Ausbeute", freut sich der Polizeipressesprecher.

(RP)
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