Kleve Neue Kita soll aufs Freudenberg-Gelände

Kleve · Es gibt Pläne, dass die neue Kindertagesstätte in Kranenburg auf dem Gelände von Haus Freudenberg gebaut wird. Bis die Einrichtung fertiggestellt ist, soll die alte Kita "Lebensburg" für eine Übergangszeit genutzt werden.

 Links im Bild die Kita "Lebensburg", die nach RP-Informationen als Übergangslösung genutzt wird, bis die neue Einrichtung auf dem Gelände der Wäscherei (r.) gebaut wurde.

Links im Bild die Kita "Lebensburg", die nach RP-Informationen als Übergangslösung genutzt wird, bis die neue Einrichtung auf dem Gelände der Wäscherei (r.) gebaut wurde.

Foto: Gottfried Evers

/ Kranenburg / Bedburg-Hau / Uedem Noch will Viktor Kämmerer, Geschäftsführer des AWO Kreisverbandes Kleve, nicht sagen, wo die neue Kindertagesstätte in Kranenburg gebaut wird. Die AWO wird Träger der neuen Einrichtung. Kämmerer sagt nur: "Wir sind auf einem guten Weg und werden zum 1. August 44 Plätze in Kranenburg anbieten können."

Nach RP-Informationen sehen die Pläne der AWO so aus: Das Gelände von Haus Freudenberg am Elsendeich soll von einem Investor gekauft werden. Die Wäscherei, in der behinderte Menschen arbeiteten, liegt direkt neben der Kita. Sie steht leer, da dieser Teilbereich nach Goch verlegt wird.

Nach RP-Informationen wird die Kita "Lebensburg" zunächst als Übergangslösung weiter genutzt. Gleichzeitig ist offenbar geplant, das Wäscherei-Gebäude abzureißen. An dieser Stelle wird der Investor wohl innerhalb eines Jahres den neuen Kindergarten errichten, um diesen dann an die AWO zu vermieten. Nach Fertigstellung würde dann die Abrissbirne auch durch die "Lebensburg" pendeln.

Barbara Stephan, Geschäftsführerin der Haus Freudenberg GmbH, bestätigte, dass man sich derzeit in Verhandlungen mit einem Käufer befände. "Wir prüfen gerade die weitere Verwendung der Gebäude", sagt Stephan.

Die Entscheidung für die AWO als Träger ist laut informierter Kreise bereits gefallen. Das Kreisjugendamt hat offenbar signalisiert, dass, sollte eine Elterninitiative noch ihre Bewerbung abgeben, wolle man sich mit dieser nicht mehr beschäftigen. Die Entscheidung ist gefallen, da die Antragsfrist 15. März verpasst wurde. Den Eltern der Kinder ist bereits empfohlen worden, sich bei der AWO zu melden.

Beim Landesjugendamt in Köln ist noch kein Antrag der AWO zur Erteilung einer Betriebserlaubnis eingegangen. Drei Wochen braucht die Behörde, um eine Einrichtung zu prüfen. Personal, pädagogisches Konzept und Örtlichkeit werden dabei beurteilt.

Der Kreis Kleve hatte zu der Problematik in Kranenburg immer eine extrem gelassene Einstellung an den Tag gelegt. Man wusste offenbar schon länger von der Bereitschaft der AWO, als Träger eine Kita zu übernehmen. So hatte Frank Unruh, Jugendamtsleiter des Kreises, in einer Ausschusssitzung betont, dass sich das Problem in Kranenburg erst zum 1. August stelle. Dann beginnt das neue Kindergartenjahr. Eine Frage, die man stellen könnte, ist: Warum hat das Jugendamt des Kreises den betroffenen Eltern nicht schon früher ein Signal gegeben, um diese zu beruhigen? Schließlich wartete mit der AWO ein potenzieller Träger. Viktor Kämmerer betonte im RP-Gespräch, dass man schon seit einiger Zeit die Absicht verfolge, eine Kita zu übernehmen.

Die AWO sucht nach RP-Informationen bereits Personal für die Kita. Vorstellungsgespräche, so informierte Kreise, sollen angelaufen sein. Nicht nur die bisherigen Mitarbeiterinnen der "Lebensburg" haben sich offensichtlich beworben. Ausgelöst wurde die wochenlange unbefriedigende Situation in Kranenburg durch die Schließung der Kita "Lebensburg". Aus wirtschaftlichen Gründen hatte sich die Lebenshilfe zu diesem Schritt entschlossen. An der ökonomisch offenbar schwierigen Situation der Lebenshilfe-Kitas sollen auch die Mietverträge schuld sein, die abgeschlossen wurden. Die Mietpreise liegen offenbar erheblich über denen vergleichbarer Einrichtungen.

(RP)
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