Kleve Nach Sturm beginnt der Kampf gegen das Laub

Kleve · Die Windböen haben in Kleve keinen größeren Schaden verursacht, aber viele Blätter von den Bäumen gefegt. Auf die Umweltbetriebe der Stadt kommt nun viel Arbeit zu. Auch Anlieger müssen Laub fegen.

 Laubsauger im Einsatz in Kleve. Da die USK nun zwei solcher Geräte einsetzen können, kommen Kehrmaschinen seltener zum Laub-Einsatz.

Laubsauger im Einsatz in Kleve. Da die USK nun zwei solcher Geräte einsetzen können, kommen Kehrmaschinen seltener zum Laub-Einsatz.

Foto: Evers

In der Nacht zu gestern und auch noch während fast des gesamten Tages sind heftige Windböen über das Kleverland gefegt. Der Wind erreichte dabei laut Messungen des Kellener Landwirtes und (Hobby)-Meteorologen Hubert Reyers Geschwindigkeiten von 80 bis 93 km/h — ein erster "richtiger" Herbststurm in diesem Jahr. Ab Windgeschwindigkeiten von 9 Beaufort (74,9 km/h) sprechen Meteorologen von einem Sturm. Werden gar 12 Beaufort (117,7 km/h) gemessen, handelt es sich um einen Orkan. Größere Schäden richtete der starke Wind allerdings glücklicherweise nicht an.

Für den gesamten Kreis Kleve meldete die Leitstelle der Feuerwehr bis zum Nachmittag etwa 25 Sturm-Einsätze. Im gesamten Kreisgebiet mussten 21 umgestürzte Bäume von Wegen und Straßen geräumt werden. Zu größeren Verkehrsbehinderungen kam es aber nicht. "Die Einsätze waren nach 30 bis 45 Minuten jeweils erledigt", erklärte ein Sprecher der Feuerwehr. Einige Zugverbindungen der Nordwestbahn fielen aus. In Uedem traf ein vom Sturm abgerissener Ast die Windschutzscheibe eines Linienbusses, in dem glücklicherweise keine Fahrgäste saßen. Der Fahrer erlitt jedoch nach Angaben der Feuerwehrleitstelle einen Schock.

In Kleve riefen zwar mehrere Bürger beim den Umweltbetrieben der Stadt Kleve (USK) an, weil sie um die Standfestigkeit von Straßenbäumen fürchteten. Doch auch in der Kreisstadt kam es zu keinen größeren Schäden. Für die Umweltbetriebe blieben die heftigen Windböen dennoch nicht folgenlos. Der Sturm fegte im ganzen Stadtgebiet jede Menge Laub von den Bäumen auf die Straßen und auf die Wege in den öffentlichen Parkanlagen. "Wir haben jetzt ein Problem. Überall fällt das Laub", sagte der Rolf Janssen, Vorstand der USK.

Für die Mitarbeiter der USK bedeutet das in den nächsten Tagen jede Menge Arbeit. Zwar werden die Klever Straßen bereits seit etwa einer Woche von Herbstlaub befreit. Spätestens nach dem gestrigen Sturm hat der "Blätterkampf" laut USK-Vorstand Rolf Janssen in Kleve aber richtig begonnen — von morgens um 6 Uhr bis zur Dämmerung und auch an Samstagen.

"Zum Glück", meint Rolf Janssen, können die USK in diesem Herbst auf einen zweiten Laubsauger zurückgreifen. Im vergangenen Jahr stand nur eines der etwa 30- bis 40 000 Euro teuren Fahrzeuge zur Verfügung. Zudem gibt es in Kleve drei große und eine kleine Kehrmaschine — falls die beiden Laubsauger nicht ausreichen. Doch nicht nur mit den großen Saugrohren und Kehrmaschinen entfernen in jedem Herbst die USK-Mitarbeiter 500 bis 600 Tonnen Blätter von Straßen und Wegen. Dort, wo sie mit Fahrzeugen nicht unterwegs sein können, ist im Kampf gegen das Herbstlaub auch Handarbeit mit Laubbläsern und Harken nötig.

Zusätzliches Personal stellen die USK für den Kampf gegen das Laub, der je nach Witterung im Herbst etwa zwölf bis 14 Wochen andauert, nicht ein. Ohne "personelle Umschichtungen" innerhalb der etwa 180-köpfigen USK-Belegschaft ist den Blättern auf den Klever Straßen allerdings nicht Herr zu werden.

Und die USK soll laut Straßenreinigungsgesetz nicht allein für das herabgefallene Laub verantwortlich sein. An zahlreichen Straßen müssen auch die Anwohner fegen. "Aber nicht einfach an den Straßenrand — womöglich auf die Gullys", bittet USK-Vorstand Rolf Janssen. Seiner Erfahrung nach geschieht dies jedoch immer öfter — und bringt nicht unerhebliche Gefahren mit sich: Das Laub kann die Wasserabflüsse leicht verstopfen, Kehrmaschinen bleiben quasi darin stecken.

(RP)
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