Kranenburg-Zyfflich 50 Geschichten aus dem Grenzgebiet

Kranenburg-Zyfflich · Hans Fun und Jan van Eck haben ein Buch mit dem Titel "Historischer Kanon Düffel und Ooijpolder" geschrieben.

Kranenburg-Zyfflich: 50 Geschichten aus dem Grenzgebiet
Foto: Stade, Klaus-Dieter

Die spannende Frage, wer die ersten Exemplare des Buches "Historischer Kanon Düffel und Ooijpolder" überreicht bekam, wurde bei der Präsentation der "Geschichte in fünfzig Fenstern" von Hans Fun und Jan van Eck bis zuletzt aufbewahrt. In der Dorfscheune in Zyfflich hatten sich rund 300 Besucher aus Deutschland und den Niederlanden eingefunden, um in einem festlichen Rahmen der Veranstaltung des Heimatkundevereins "Die Düffel e.V." und der "Stiftung tot behoud van Monument & Landschap" in der Gemeinde Ubbergen beizuwohnen. Schließlich konnten Harry Sanders aus Kekerdom und Jakob Voß aus Nütterden für ihre Verdienste, sich auf besondere Weise für die Düffel und den Ooijpolder eingesetzt zu haben, das neue Buch, einmal in der niederländischen und zum anderen in der deutschen Version, entgegennehmen.

Paul Remy, stellvertretender Vorsitzender des Heimatkundevereins "Die Düffel e.V.", sagte in seiner Begrüßung, es gebe zwei Bücher von zwei Autoren in zwei Sprachen (Preis. 17,50 Euro). "Wir sind stolz, dass das Buch hier in Zyfflich vorgestellt wird", sagte er. Es müsse die kleine Geschichte präsentiert werden, um die große Geschichte zu verstehen. Hans Fun und Jan van Eck würden den niederländisch-deutschen Landstrich zwischen Kleve und Nimwegen vom Entstehen der Stauchmoräne an bis zum Zweiten Weltkrieg erzählen. Govert Janssen, Vorsitzender der "Stiftung tot behoud van Monument en Landschap" in der Gemeinde Ubbergen, unterstrich, dass die Autoren vor einigen Jahren intensiv begonnen hätten, Material für dieses außergewöhnliche Werk zu sammeln. Er nannte interessante Details von der Römerzeit bis zum Hochwasser 1995.

Autor Jan van Eck präsentierte in einer kurzen Ausführung ein Fenster aus dem "Kanon mit fünfzig Fenstern". Es war die hoch spannende Geschichte "Der Kalte Krieg", die Verteidigungsanlagen Ooij als Teil der IJssellinie. Der Hintergrund: Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg begann der "Kalte Krieg", eine Periode des bewaffneten Friedens zwischen der kommunistischen Welt und dem kapitalistischen Westen. Um den Angriff aus dem Osten zu verhindern, greifen die Niederlande zu einem bewährten Verteidigungsmittel, zum Wasser. Ganz im Geheimen wird die IJssellinie gebaut.

Bert Thissen, Leiter des Stadtarchivs Kleve, stellte den "Kanon der Düffel und des Ooijpolders" auf Deutsch vor. Dabei erläuterte er den Begriff "Kanon" und schlug dabei den Bogen von "Kanone" über "Kanoniker" bis zu Marcel Reich-Ranickis "Kanon der lesenswerten deutschsprachigen Werke". Er nannte den vorliegenden Kanon "eine Gattung von Personen, Orten und Geschichten". Dieses Buch sei eine Pionierarbeit, denn das Geschichtsbewusstsein müsse stets aktualisiert werden. Jan G. Smit, Sozial-Geograph und Ehrenvorsitzender des Heimatkundevereins "Die Düffel e.V.", sprach über die Bedeutung des Kanons und die gemeinschaftliche Geschichte in einem grenzüberschreitenden Gebiet. Auch er lobte die Arbeiten der beiden Autoren.

Den Schlussakkord der 50 Beiträge bilde die traurige Geschichte einer Staatssekretärin, die sich profilieren wollte und die Schaffung von Notüberflutungsgebieten vorschlug. "Nur gut, dass diese verrückte Idee untergegangen ist", sagte Smit.

(RP)
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