Kleve Strafprozess gegen Aldi-Filialleiter startet im Februar

Kleve · Der Spielsüchtige wurde bereits zu einer Zahlung von 260.290 Euro verurteilt. Jetzt beginnt der Prozess am Amtsgericht.

Er hat seinen Arbeitgeber betrogen, um seine Spielsucht zu finanzieren. Jetzt muss sich ein ehemaliger Aldi-Filialleiter aus Kleve auch vor dem Amtsgericht verantworten. Der erste Prozesstag ist für den 3. Februar um 9 Uhr angesetzt, wie Klaus Hommel, Präsident des Amtsgerichts, gestern bestätigte.

Bereits im November hatte das Arbeitsgericht Wesel in einem Zivilprozess entschieden, dass der Klever 260.290 Euro an seinen ehemaligen Arbeitgeber Aldi-Süd zahlen müsse. Das Unternehmen hatte gegen den Mitarbeiter geklagt, weil dieser das Geld im Zeitraum von Oktober 2013 bis März 2014 durch regelmäßige Griffe in die Kasse veruntreut hatte. Während des Prozesses hieß es, der Mann habe mit dem Geld seine Spielsucht finanzieren wollen. Demnach war er vor allem Sportwetten verfallen.

Jeder Versuch, das Verfahren außergerichtlich zu beenden, waren vorher gescheitert. So hatte der ehemalige Filialleiter, der sich vor dem damaligen Prozess noch in Behandlung begeben hatte, angeboten, 50 000 Euro als Entschädigung zu zahlen. Das Geld habe er sich im privaten Umfeld besorgen wollen. Das Angebot wurde aber von den Anwälten des Klägers abgelehnt.

Der Anwalt des Klevers, Dr. Karl Haas, hatte indes betont, dass sein Mandant den geforderten Betrag wohl nie wird zahlen können. Dennoch erkannte das Gericht die Klageforderung an. Selbst nach einem abgeschlossenen Privatinsolvenzverfahren würden die Forderungen noch bestehen bleiben, da sie aus einer Straftat herrühren und es somit keine Restschuldbefreiung gibt, hieß es damals.

Nach dem Zivilprozess muss sich der ehemalige Filialleiter jetzt auch im Strafprozess vor dem Amtsgericht verantworten. Hier könnte dem Klever dann auch eine Freiheitsstrafe drohen.

(RP)
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