Kreis Kleve Antenne will Frequenz für Jugendsender

Kreis Kleve · Neujahrsempfang im Airport Weeze: Hans Vlaskamp, Vorsitzender der Veranstaltergemeinschaft des Senders, würde mit den Lokalradios NRW gerne 1Live Konkurrenz machen. Chefredakteur verspricht mehr Gesellschaftspolitik.

 Prosit: Die Bürgermeister Johannes Diks (Emmerich, l.), Theo Brauer (Kleve) mit Hochschulpräsidentin Prof. Marie-Louise Klotz.

Prosit: Die Bürgermeister Johannes Diks (Emmerich, l.), Theo Brauer (Kleve) mit Hochschulpräsidentin Prof. Marie-Louise Klotz.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Der Plan ist nicht mehr ganz taufrisch, hat aber Charme: Die Lokalradios NRW, zu denen auch Antenne Niederrhein gehört, haben zusätzlich die junge Zielgruppe ins Auge gefasst. Das wurde jetzt beim Neujahrsempfang des beliebten Kreis Klever Radiosenders im Restaurant des Weezer Flughafens ganz deutlich.

 Angeregte Unterhaltung: Auch CDU-Landtagsabgeordnete Margret Voßeler (Issum) amüsierte sich.

Angeregte Unterhaltung: Auch CDU-Landtagsabgeordnete Margret Voßeler (Issum) amüsierte sich.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Bereits kurz nach seiner Begrüßung schnitt Hans Vlaskamp dieses Thema an. Der Vorsitzende der Veranstaltergemeinschaft: "Der große Mitbewerber WDR hat nach und nach seine Sender neu aufgestellt und gegen diese reiche Flotte ist die Konkurrenz schwer. Die Lokalradios haben einen Plan, dieser Flotte des WDR etwas entgegen zu stellen."

 "Die Lage würde sich entspannen, wenn wir eine Konkurrenz zu 1 Live aufbauen könnten": Hans Vlaskamp, Vorsitzender der Veranstaltergemeinschaft.

"Die Lage würde sich entspannen, wenn wir eine Konkurrenz zu 1 Live aufbauen könnten": Hans Vlaskamp, Vorsitzender der Veranstaltergemeinschaft.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Und der sieht so aus: Die Lokalradios inklusive Antenne Niederrhein spekulieren auf die bereits seit Jahren freigewordene Frequenz von BFBS. Dort würde man gerne einen eigenen Jugendsender etablieren. Vlaskamp weiter: "Die Lage für die Lokalfunksender insgesamt könnte sich ein wenig entspannen, wenn es möglich wäre, eine Art Konkurrenz zu 1Live aufzubauen."

 "Der Hörer soll noch mehr Möglichkeiten haben, sich seine eigene Meinung zum Geschehen zu bilden": Antenne-Chefredakteur Tommi Bollmann.

"Der Hörer soll noch mehr Möglichkeiten haben, sich seine eigene Meinung zum Geschehen zu bilden": Antenne-Chefredakteur Tommi Bollmann.

Foto: van Offern, Markus (mvo)

Denn nicht jeder Sender im NRW-Verbund steht wirtschaftlich so gesund da wie Antenne Niederrhein. Das Team um Chefredakteur Tommi Bollmann, die Techniker sowie den Verkauf mit Karsten Gotthardt und Christoph Kepser hat nämlich zum zehnten Mal hintereinander schwarze Zahlen geschrieben. Ein Kunststück, das viele vermeintliche Experten dem Kreis Klever Sender in der Anfangszeit nicht zugetraut hätten. Von wegen.

Zurück zum geplanten Jugendsender der Lokalradios: Die Hoffnungen, die Frequenz des ehemaligen britischen Militärsenders übernehmen zu können, sind derzeit leicht gedämpft, wie Vlaskamp klar machte. "Leider hat es zurzeit den Anschein, dass wir den Zuschlag nicht bekommen werden und damit die erhoffte Entlastung ausbleiben wird. Der deutsch-türkische Sender MetropolFM scheint sehr gut im Rennen zu liegen. Natürlich bedauern wir diese Entwicklung sehr", so der Vorsitzende der Veranstaltergemeinschaft weiter.

Eine Prognose, die aber zumindest Antenne Niederrhein nicht von seinem erfolgreichen Weg abbringen könne, erklärte Flaskamp, der gleich ein dickes Dankeschön für die Arbeit an die Radiomacher aus der Schwanenstadt hinterherschickte. Der aufbrandende Applaus der Zuhörer, unter denen sich fast alle Kreis Klever Würdenträger aus Politik, Wirtschaft, Behörden und Verwaltung befanden, gab Vlaskamp Recht.

Auch Chefredakteur Tommi Bollmann nahm die Konkurrenz aus Köln mit den drei Buchstaben bei seiner kurzen Rede ins Visier. "Wir sind kleinteiliger als der WDR, viel näher an unseren Hörern, am Kreis Kleve, an den Niederrheinern dran", beschrieb er das Erfolgsrezept seiner Mannschaft, die sich locker unter die 150 Gäste gemischt hatte. Für das gerade angelaufene Jahr versprach Bollmann, das der Sender mehr gesellschaftspolitisch berichten werde. "Der Hörer soll noch mehr die Möglichkeit haben, sich seine eigene Meinung zum Geschehen zu bilden", sagt er - und gab augenzwinkernd das Büffet frei.

(RP)
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