Züchter im Kreis Kleve warnen Bergahorn ist giftig für Pferde - mehrere Tiere verendet

Kreis Kleve · Die Kreiszüchterzentrale in Kleve schlägt Alarm. Denn Züchter haben ihr mitgeteilt, dass einige Pferde und auch deren Fohlen an einer sporadisch auftretenden Muskelerkrankung verendet sind.

 Mehrere Pferde sind bereits verendet, nachdem sie Samen des Bergahorns aufgenommen haben.

Mehrere Pferde sind bereits verendet, nachdem sie Samen des Bergahorns aufgenommen haben.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Auslöser dieser Erkrankung, die insbesondere das vegetative Nervensystem, Rückenmark und Stammhirn der Pferde befällt, ist höchstwahrscheinlich der Samen des Bergahorns. Denn dieser enthält ein hochtoxisches Nervengift, welches die lebensnotwendigen Enzyme im Organismus des Pferdes hemmt.

Nach heutiger Erkenntnis sterben über 80 Prozent der Pferde, die diesen Samen des europäischen Bergahorns über das Futter aufgenommen haben. Doch wird auch vermutet, dass nicht nur der Samen, sondern bereits die Aufnahme welker Blätter ausreicht, um diese lebensbedrohliche Vergiftungssymptome zu erhalten. Dabei könnte die lang anhaltende Wärme der vergangenen Wochen und Monate dafür gesorgt haben, dass nun im Herbst die sogenannten Flügelfrüchte des Bergahorns aufkeimen, was die derzeitige Höhe des Grases begünstigen könnte.

Ebenso wird vermutet, dass die Pferde, die ganzjährig Koppelgang haben, die jungen Ahorntriebe bereits im Frühjahr auf den Weiden, auf denen das Gras gleichfalls eine geringe Höhe besaß, mit grasten. Merkmale einer Vergiftung mit Bergahornsamen, deren Keimlingen oder Blättern, sind neben starkem Schwitzen kolik-ähnliche Symptome, dunkelbrauner Harnabsatz und eine erschwerte Atmung. Was folgt, ist ein taumelnder Gang bis hin zu kompletten Bewegungslosigkeit.

Bei ersten Anzeichen ist daher dringend der Tierarzt zu rufen und die Pferde unbedingt von der Weide zu holen. Zur Vermeidung einer Vergiftung durch Ahornsamen oder deren Keimlinge wird eine Überweidung der Pferdeweiden insbesondere in Waldrandnähe oder entlang von Baumalleen empfohlen. Zusätzlich dazu sollte darauf geachtet werden, Laub vollständig von den Weiden zu entfernen.

(sd)
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