Bürgerinitiative gegen Baugebiet Bresserberg „Wir möchten ein grünes Tor zur Stadt“

Kleve · Bürgerinitiative ist gegen ein neues Baugebiet auf dem Bresserberg und den Durchstich der Straße zur Königsallee. Samstag ab 11 Uhr ist ein Treffen auf dem Gebiet organisiert.

 Vertreter der Bürgerinitiative auf der Grünfläche, die bebaut werden soll.

Vertreter der Bürgerinitiative auf der Grünfläche, die bebaut werden soll.

Foto: Matthias Grass

Es ist eine der steilsten Stellen der Königsallee, die hier in einer scharfen Kurve von der Höhe herunterstößt bis zur Kreuzung mit der Annabergstraße  und dem abgebundenen Stück Bresserbergstraße. Dicke Linden säumen Straße und Berg, dahinter eine struppige Wiese, die von einem Trampelpfad durchquert wird, alte Bäume, Sträucher und der Hang zu den Tennisplätzen umschließen das Stück Natur mitten in der Stadt. Daneben liegt der städtische Friedhof. Ein gepflasterter Fußweg, der Stadt und Höhe miteinander verbindet, läuft an der Grenze des Friedhofes entlang und mündet in ein altes Stück der Bresserbergstraße, die vor vielen Jahren unterbrochen wurde, um den Abkürzungsverkehr von der Königsallee zur Nimweger Straße aus dem angrenzenden Wohngebiet herauszuhalten.

Bresserbergstraße und Königsallee geben der Fläche den Namen, für die die Stadt jetzt einen Bebauungsplan entwickelt hat. 40 Wohneinheiten sollen hier in Reihen-, Doppel- und Einfamilienhäusern entstehen. Auch die Straße sollte wieder durchgeführt werden – doch da ruderte die Politik im Bauausschuss inzwischen zurück. „Aber selbst der Durchstich ist noch in den Plänen eingezeichnet, die jetzt in die Offenlage gegangen sind“, sagt Ursula Wunderlich. Ihr Haus liegt direkt an der oberen Grenze der Fläche, die bebaut werden soll, an der verkehrsberuhigten und entsprechend schmalen Bresserbergstraße, die aus Richtung Nimweger Straße kommend dort in einem Wendehammer mündet. Hier laufen die Kinder von der Jugendherberge, die Spaziergänger und Hundebesitzer über die Fahrbahn – denn einen Bürgersteig auf dem Straßenstück gibt es nicht. „Für den Durchstich müsste die Straße komplett erneuert werden. Auch würde der Verkehr deutlich zunehmen“, sagt sie, verärgert darüber, dass ihre Einwände bis jetzt nicht berücksichtigt scheinen.

Ursula Wunderlich gehört zur Bürgerinitiative, die sich gegen die Bebauung der Fläche wehrt. Deren Sprecher Ulrich Kiwus unterstreicht nochmals die Forderung, die Fläche unbebaut zu lassen und stattdessen als grünes Tor zur Stadt zu gestalten. Mit einer Spiel- und Erholungsfläche für Erwachsene und Kinder, mit einer Fläche, auf der Hunde in Kleve auch mal ohne Leine laufen dürfen. Außerdem soll die Fläche mit einem Fußgängerüberweg an die Jugendherberge auf dem Bresserberg angeschlossen werden. „Wir haben 15.000 Übernachtungen im Jahr in der Jugendherberge“, sagt Kiwus. Anwohner Bernhard Fluck hat den Verdacht, dass das in der Stadtverwaltung keinen interessiert: „Da steht nicht einmal ein Schild, dass über das Stück Natur der kürzeste und schönste Weg in die Stadt führt“, sagt er.  Auf diesem Weg in die Stadt habe man eine herrliche Aussicht auf Kleves Kirchen und die Burg, fügen Anwohner hinzu. Er sehe ein, sagt Kiwus, dass man in Städten erst innen bauen sollte, bevor Außenflächen verbraucht werden. „Aber das bedeutet nicht, dass wir gleich alles zubauen“, sagt er. Michael Wunderlich fügt an, dass für das Klima und die Luft in der Stadt gerade solche Flächen und Schneisen wichtig seien.

Die Anwohner möchten, dass die Fraktionen im Rat die Fläche unbebaut lassen. Deshalb haben sie für Samstag, 20. Oktober, 11 bis 13 Uhr, auf die Fläche eingeladen, um  mit Politik und anderen Klevern über den Bebauungsplan zu diskutieren.

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