Kleve Klangvolle Frankreich-Reise

Kleve · Die Jeunesses Musicales NRW bietet Musikferien in Frankreich, Italien und Deutschland an. Organisiert werden diese in Kleve. Die Jugendlichen lernen fremde Sprachen und Kulturen kennen und üben, mit anderen zu spielen.

 Silke Kehren bereitet sich auf die Reise vor: In Kisten hat sie Musikinstrumente und Notenbücher zusammengepackt, die sie in ihrem Büro aufbewahrt hat und die jetzt mit nach Frankreich reisen.

Silke Kehren bereitet sich auf die Reise vor: In Kisten hat sie Musikinstrumente und Notenbücher zusammengepackt, die sie in ihrem Büro aufbewahrt hat und die jetzt mit nach Frankreich reisen.

Foto: Evers

Kleve-Kellen Es ist die Kombination aus Urlaub, Musik, Kultur und Sport, die die jungen Menschen am Programm der Jeunesses Musicales NRW so begeistert. Wer ein Instrument spielt und seine Ferien ungern ohne das geliebte Schlagzeug, die Geige oder Klarinette verbringen möchte, bekommt in den Musikferien die Möglichkeit, mit Gleichgesinnten aus Frankreich gemeinsam zu musizieren und fremde Städte – nahe Paris, in Italien oder Deutschland – kennenzulernen. Organisiert werden die Reisen von Kleve aus. Silke Kehren, die selbst Reisen leitet, nimmt die Anmeldungen dort entgegen.

"Wir organisieren seit über 40 Jahren diese Reisen für musikbegeisterte Kinder und Jugendliche", erklärt Kehren. Früher war das Büro in Goch. Heute laufen alle Stränge in Kleve zusammen. Voraussetzungen für die musikalische Kulturreisen gibt es nur wenige. "Die Teilnehmer sollten seit ein paar Jahren ihr Instrument spielen. Aber ob sie Akkordeon, Bass oder Blockflöte spielen, ist egal. Es ist für jeden etwas dabei", so die Organisatorin.

Ob die Reise ins Schloss Chamarande nahe Paris, nach Val Cenis in Frankreich, Montelparo in Italien oder doch in die Hauptstadt Berlin, auf die Insel Föhr oder nach Bayern geht, bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist, dass jede Reise aus deutschen und französischen Teilnehmern besteht, die Spaß daran haben, sich mit der Kultur und Sprache des jeweils anderen auseinanderzusetzen. "Wir arbeiten in Frankreich mit Partnerorganisationen zusammen, die vor Ort das Material wie Verstärker zur Verfügung stellen", sagt Kehren. Doch die Angebote unterscheiden sich nicht nur geografisch voneinander, sondern auch inhaltlich. "Musik und Zirkus" ist das Motto in Nettetal, "Rock und Pop" in Berlin, "Filmmusik" in Bayern, "Orchester im Schlossgarten" in Chamarande, "Musik und Sport" in Val Cenis und "Orchestermusik" in Italien.

Zehn Tage bis zwei Wochen verbringen die Teilnehmer zusammen bei Workshops, Musikproben, Ausflügen in die Umgebung, beim Sport und bei der Sprachanimation. Begleitet werden sie dabei von professionellen Musikpädagogen, die ihnen ihr Handwerk näher bringen. Abgerundet wird das Programm durch ein Abschlusskonzert, zu dem die ganze Familie eingeladen ist.

Neben der Verbesserung der musikalischen Fertigkeiten beobachtet Silke Kehren immer wieder, wie die Jugendlichen im Umgang mit anderen Teilnehmern regelrecht aufblühen. "Bei den Sprachübungen bauen sie Hemmungen ab und trauen sich, mit den französischen Teilnehmern zu kommunizieren – notfalls mit Händen und Füßen", so Kehren. "Andere schließen Verbindungen fürs Leben. Wir hatten schon Teilnehmer, die später geheiratet haben", erinnert sie sich.

(RP)
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