Kleve Kita-Forscher: Das erstaunliche Glas

Kleve · Ein Glas voll Wasser kann man umdrehen, ohne dass Wasser herausläuft. Wie das geht, erklärt heute die erste Folge der Evonik-Kinderuni. Ein Experiment, nicht nur für die kleinen Forscher in den Kitas, die bei der Aktion mitmachen.

Lotta war in den Herbstferien mit ihrer Familie in Madrid. Das ist eine Stadt in Spanien. Um dorthin zu kommen, hätte Lottas Familie ganz lange im Auto sitzen müssen. Im Auto ist es aber für Lotta und ihren Bruder Tom immer so langweilig. Deshalb ist die Familie geflogen. Lotta mag Flugzeuge. Wenn man nach dem Start auf die Straßen und Häuser guckt, sieht alles klein aus. Es gibt aber auch etwas, das Lotta am Fliegen nicht mag: Wenn das Flugzeug vor der Landung runtergeht, hat sie immer merkwürdigen Druck auf den Ohren. Habt ihr das auch schon mal erlebt?

Wisst ihr vielleicht sogar, was Lotta da auf die Ohren gedrückt hat? Ihr habt Recht. Das ist eine gar nicht so leicht zu beantwortende Frage. Denn das, was da wirkt, kann man ja nicht sehen. Bevor wir euch die Antwort verraten, haben wir ein kleines Experiment für euch. Damit könnt ihr herausfinden, was die unsichtbare Kraft noch alles kann.

Für unser Experiment benötigt ihr ein Trinkglas, ein Stückchen Pappe (zum Beispiel eine Postkarte oder eine Karteikarte) und etwas Wasser. Füllt das Trinkglas etwa bis zur Hälfte mit Wasser. Legt die Pappe auf das Glas. Haltet die Abdeckung fest und dreht das Glas mit der Pappe auf den Kopf. Im nächsten Schritt müsst ihr mutig sein: Lasst die Pappe los! Was passiert jetzt? Genau. Es passiert nichts. Es sieht so aus, als würde die Pappe am Glas kleben. Sie fällt nicht runter. Deshalb bleibt auch das Wasser im Glas.

Wie kann das sein? Ihr wisst ja, dass um uns Menschen herum überall Luft ist. Die ist aber nicht nur einfach da. Sie kann auch etwas bewirken. Ihr könnt euch das etwa so vorstellen: Wir Menschen leben am Grunde eines riesigen Luftmeeres. Und so wie ihr es von Wasser im richtigen Meer oder in der Badewanne kennt, drückt auch die Luft auf alle Gegenstände — und zwar von allen Seiten und ganz stark. Experten nennen das den Luftdruck. Diese unsichtbare Kraft drückt auch von unten gegen die Abdeckung unseres Glases. Dabei ist sie stärker als das Wasser, das von oben drückt. Deshalb ist das Wasser im Glas gefangen.

Jetzt wollt ihr vielleicht noch wissen, was im Flugzeug mit Lottas Ohren los war. Was da auf Lottas Ohren gedrückt hat, war nämlich auch der Luftdruck. Der ist auf Reiseflughöhe niedriger als unten am Boden. Das könnte Lotta spüren, weil die Luft in der Eustachische Röhre, die in Lottas Körper das Ohr mit dem Rachenraum verbindet, nicht so schnell wechselt wie die Luft in der Kabine — und das fühlt sich dann komisch an.

Lotta darf deshalb beim Landeanflug immer Bonbons lutschen. Denn wenn man kaut oder schluckt öffnet sich die Röhre und die Luft in ihr wird schneller erneuert. Und je schneller sie wechselt, desto weniger merkt man.

(RP/rl)
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