Kreis Kleve Herzinfarkt: Im Notfall steht ein Team zur Stelle

Kreis Kleve · Ein Trost: Nicht immer liegt die Ursache für Druck oder Schmerzen in der Brust beim Herzen. Das konnten Dr. Sergej Lokshyn, Oberarzt, und Prof.Dr. Schuster Chefarzt der Klever Kardiologie vom Klever Sankt-Antonius-Hospital gestern so manchem Anrufer mit auf den Weg gehen.

Aber trotzdem: Schmerzen in der Brust soll man nicht unterschätzen. Halten sie an, oder kommen sie gar plötzlich, lassen bei Ruhe nach und werden unter Belastung schlimmer, dann darf man nicht mehr warten. Sofort zum Arzt. „Wichtig ist hier ein Belastungs-EKG“, sagt Prof. Schuster, Chefarzt der Kardiologie am Klever Sankt-Antonius-Hospital. Und: „Bei Ruhe nachlassen und bei Belastung stärker werdender Schmerz - das sind höchste Alarmzeichen. Dann darf sich auch nicht scheuen, am Wochenende zum Notarzt zu gehen“, mahnte Schuster. gerade jetzt auch bei dem kalten Wetter ist Brustschmerz, wenn man in die Kälte kommt, ein Alarmzeichen.

Die beiden Fachärzte des Klever Krankenhauses hatten gestern am RP-Telefon kaum mehr Zeit, zum bereitgestellten Wasserglas zu greifen – kaum war ein gespräch beendet, klingelten die Apparate wieder – weit über eine Stunde lang nahmen die beiden Ärzte gestern ab 17 Uhr ein Gespräch nach dem anderen an: Bypässe und Stents wollten beraten werden, Menschen wussten nicht, wie sie mit ihren Brustschmerzen umgehen sollten. Es wurde von Aussetzern gesprochen, die nicht für das Leben gefährlich sind, so Lokshyn, von Extraschlägen, die auch nicht bedrohlich sind.

24-Stunden-Bereitschaft

Aber auch das moderne MRT war Gesprächsstoff: „Wir haben die Röhre, aber keine ambulante Ermächtigung. Aber: Wenn beim Ultraschall nichts gesehen wurde, muss man nicht unbedingt auch noch ein MRT machen. Das Ultraschall kann so sehr viel zeigen, das ist eine sehr gute Diagnose“, beriet Lokshyn einen Anrufer. Schuster: „Die Kassen bezahlen eine ambulante mit dem MRT noch nicht. Dabei ist es die beste Möglichkeit, das Herz zu untersuchen - aber eben nicht immer vonnöten“, konstatierte der Chefarzt. Lokshyn rechnete vor, dass eine MRT-Untersuchung etwa 500 Euro kostet.

Tröstlich zu wissen ist aber auch, dass gerade der Kreis Kleve einen 24-Stunden-Herzinfarkt-Bereitschaftsdienst vorhält. „Wir haben auch am Wochenende im Notfall sofort ein Team zur Stelle“, sagt Schuster. Zumal das Klever Krankenhaus mit seiner Kardiologie zu den Spezialkliniken zählt, die bei Herzinfarkten angefahren werden. „Wir haben da bestens mit dem Kreis Kleve zusammen gearbeitet. Die Notärzte sofort über Funk das EKG in die Intensivstation senden, die dann auf den Patienten bestens vorbereitet ist“, sagt Schuster. Sein Team und der Kreis Kleve gehörten dabei zu den ersten in der Republik, die dies umgesetzt haben.

(RP)
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